Nationalflagge Brasilien

Die brasilianische Energie-Planungsbehörde Empresa de Pesquisa Energética (EPE) hat die ursprünglich für den 29. Juli geplante Auktion zu Stromreservekapazitäten eingestellt. Dies gab Brasiliens Energieminister Ceolho Filho auf einer Messe bekannt. Als möglicher Grund wird das momentane Überangebot an Strom auf dem brasilianischen Markt genannt.

Ursprünglich waren für 2016 zwei Auktionen vorgesehen (vgl. Marktnachricht vom 07.04.2016). Am 28. Oktober 2016 wird nun voraussichtlich die einzige Ausschreibung in diesem Jahr stattfinden, welche PV- und Windenergieprojekten offensteht. Erfolgreiche Projekte aus der Auktion im Oktober sollen im Juli 2019 mit der Stromlieferung beginnen. In der ersten Phase präqualifizierten sich dafür 799 Windprojekte mit einer Gesamtkapazität von 20.766 MW und 393 Solarprojekte mit einem Volumen von 12.458 MW.

Insgesamt plant die brasilianische Regierung, die installierte Erneuerbare-Energien-Kapazität bis 2024 auf über 56 GW zu erhöhen (vgl. Marktnachricht vom 15.01.2016). Im Februar 2016 betrug die installierte EE-Kapazität (ohne große Wasserkraft, inklusive Biomasse) etwa 21 GW. Die Auktionen über Stromreservekapazitäten sind ein wichtiges Mittel, um die Ausbauziele zu erreichen. Über den gesamten Versteigerungsmechanismus wurden seit 2007 Power-Purchase-Agreements (PPAs) für ca. 14 GW Windenergie, 2,6 GW Photovoltaik und ca. 1,3 GW kleine Wasserkraft zugeteilt. Bei den vergangenen Ausschreibungen waren auch etwa 4,5 GW Biomasse-Anlagen erfolgreich. Nach der letzten Auktion über Stromreservekapazitäten im November 2015 erhielten PV-Anlagen über 929,3 MW und 548,2 MW Windenergieanlagen den finalen Zuschlag. Die erzielten Durchschnittspreise für die PPAs lagen bei 76,92 US-Dollar/MWh für Photovoltaik und bei 52,9 US-Dollar/MWh für Windenergie.