Projektentwicklunsprogramm in Kambodscha

© GIZ/ Vabotra Chea

Kambodscha steht vor der dringenden Notwendigkeit, seine Energieeffizienz zu verbessern. Hohe Energiepreise, veraltete Technik und ungenutzte Einsparpotenziale belasten insbesondere exportorientierte Industrien wie die Reisverarbeitung und Textilherstellung. Diese Branchen können die Nachhaltigkeitsanforderungen internationaler Kunden oft nicht erfüllen, was zu Auftragsverlusten führt. Gleichzeitig steigt der Energiebedarf des Landes rapide an – allein der Stromverbrauch der Industrie hat sich zwischen 2009 und 2019 verzehnfacht.

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, hat die kambodschanische Regierung 2022 die Nationale Energieeffizienzpolitik (NEEP) ins Leben gerufen. Ziel ist es, den Energieverbrauch bis 2030 um 19 Prozent, in der Industrie sogar um 20 Prozent zu senken. NEEP fördert die Einführung energieeffizienter Technologien und Prozesse in Industrie und Handel. Allerdings fehlt es den Unternehmen oft an Wissen und Ressourcen, um diese Maßnahmen eigenständig umzusetzen. Zudem gibt es nur wenige lokale Fachkräfte, die in der Lage sind, entsprechende Dienstleistungen anzubieten.

Internationale Partner gesucht

Um die Energieeffizienz zu steigern, setzt Kambodscha auf internationale Expertise. Deutsche Fachkräfte für Energieeffizienz haben die Chance, in dem 17-Millionen-Einwohner-Land einen wachsenden Markt zu erschließen. Deutsche Technologien und Know-how genießen in Kambodscha einen guten Ruf. Im Rahmen der NEEP plant das Land, einen stabilen regulatorischen Rahmen für Investitionen in Energieeffizienz zu schaffen und Finanzmittel bereitzustellen. Die Nachfrage nach Energieeffizienzlösungen ist hoch, besonders bei Audits, Schulungen und der Modernisierung von Ausrüstung. Besonders gefragt sind Technologien für Kesselaustausch, Wärmerückgewinnung, Motoren, Pumpen, Luftkompressoren sowie Heiz- und Kühltechnik. Deutsche und europäische Anbieter haben bei größeren und komplexeren Projekten besonders gute Chancen, weitere Aufträge zu gewinnen, Vorzeigeprojekte könnten zudem weitere Aufträge generieren.

Das PEP in Kambodscha

Das Projektentwicklungsprogramm (PEP) zielt darauf ab, deutsche Expertise für globalen Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung einzusetzen und internationale Kooperationen zu fördern. In Kambodscha hat das PEP-Team bereits Photovoltaikprojekte mit über zwei Megawatt Kapazität in Zusammenarbeit mit deutschen Partnern realisiert. Zunehmend liegt der Fokus nun auf der Unterstützung der Energieeffizienz im industriellen und gewerblichen Sektor. Im Mai 2024 organisierte das PEP-Team die German Training Week (GTW) in Phnom Penh, wo deutsche Energieeffizienzfirmen ihre Expertise vor über 30 lokalen Entscheidungsträgern aus Ministerien, Energiebranche und Industrie präsentierten und erste Partnerschaften anbahnten.

Projektentwicklunsprogramm in Kambodscha

© GIZ/ Koyona Vannak