2017 lag die installierte Leistung des gesamten Energiemarktes Nicaraguas bei 1.482,37 MW, davon kamen 673,71 MW aus erneuerbaren Energien. Im Erweiterungsplan für elektrische Energie 2016-2030 plant die Regierung eine weitere drastische Änderung der Energiematrix. So sollen bis zum Jahr 2023 bereits 64% des gewonnenen Stroms aus erneuerbaren Energien stammen, bis 2030 sogar 73%.

Im Subsektor der Solarenergie liegt die installierte Leistung derzeit noch weit unter ihrem geschätzten Gesamtpotenzial von 500 MW. 2017 wurden insgesamt 154,50 MW aus geothermischen Quellen gewonnen, was jedoch nach wie vor weit vom geschätzten Gesamtpotenzial von 1.500-2.500 MW entfernt liegt. Das bereinigte Windkraftpotenzial Nicaraguas, in das nur Regionen mit aussichtsreicher Infrastruktur und Landnutzungsrechten einfließen, beträgt 800 MW und wurde 2017 gerade einmal zu 23% ausgeschöpft. Die Windkraft ist, neben der Biomasse, die derzeit meistgenutzte erneuerbare Energiequelle des Landes.

Nicaragua verfügt durch seine Lage, sein Klima und seine seismischen Gegebenheiten über ein sehr hohes Gesamtpotenzial zur Erzeugung von Energie aus erneuerbaren Quellen. Dieses Potenzial zur Erzeugung von erneuerbare Energien liegt nach wie vor weit hinter seinen eigentlichen Möglichkeiten. Diese Zielmarkanalyse gibt einen Überblick über den Energiemarkt des Landes sowie einen Einblick in die Politik, die Gesetze und die Fortschritte der letzten Jahre und zeigt Zugangsmöglichkeiten für deutsche Unternehmen auf.