Nationalflagge Türkei

Die Weltbank hat der Türkei Finanzmittel über insgesamt 290 Mio. US-Dollar für ein Geothermie-Entwicklungsprojekt im Land zugesprochen. Dadurch sollen private Investitionen in die Erforschung und Nutzung geothermischer Quellen angeregt werden. Die Entwicklung dieser erneuerbaren Technologie dient dem Aufbau eines nachhaltigen Energiesektors in der Türkei.

Die Unterstützung der Weltbank besteht aus einem Kredit der zugehörigen Internationalen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (IBRD) über 250 Mio. US-Dollar und einem Zuschuss des Clean Technology Fund (CTF) über knapp 40 Mio. US-Dollar. Die Vergabe der Mittel erfolgt lokal über die Entwicklungsbank der Türkei (TKB) und die Industrielle Entwicklungsbank des Landes (TSKB). Erstere erhält von der IBRD 100 Mio. US-Dollar, während der Rest an die TSKB geht.

Private Investitionen in die Entwicklung der Geothermie sollen dadurch angeregt werden, dass die Kredite mit langen Endfälligkeiten in Verbindung mit einem Mechanismus zur Risikoteilung (Risk Sharing Mechanism – RSM) vergeben werden. Während die TSKB Kredite über 28 Jahre inklusive einer Karenzzeit von sieben Jahren vergeben wird, erstreckt sich die Endfälligkeit von TKB-Krediten auf 25 Jahre und enthält eine Karenzzeit von zehn Jahren. Der RSM dient v. a. der Anregung von Investitionen in die Untersuchung geothermischer Quellen und Testbohrungen: Bei Nichteignung der Ressourcen werden die Verluste auf den CTF und den Projektentwickler aufgeteilt.

Bis Ende 2015 waren 624 MW geothermische Leistung zur Stromerzeugung in der Türkei installiert. Bisher lag der Fokus bei den Erneuerbaren jedoch mehr auf dem Ausbau von Windenergie und Photovoltaik (PV). So soll beispielsweise noch im November dieses Jahres eine Ausschreibung über 1 GW PV-Kapazität anlaufen (siehe Marktnachricht vom 26.10.2016). Laut dem Anfang 2016 veröffentlichten Nationalen Aktionsplan für erneuerbare Energien (NREAP) verfolgt das Land ein Erneuerbare-Energien-Ziel von 30% der installierten Stromleistung bis 2023. Geothermische Anlagen sollen bis dahin eine Kapazität von 1 GW bereitstellen.

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