PV-Anlagen über Landwirtschaft

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Um bis 2050 CO2-neutral zu werden führte Taiwan in 2023 unter anderem eine CO2 Steuer ein. Außerdem soll der Gesamtenergieverbrauch deutlich reduziert werden. Das Land ist dabei, Energieeffizienzmaßnahmen in Industrie-, Gewerbe- und Wohngebäuden zu erkunden und fördern. Regierung und Unternehmen haben ambitionierte Ziele in Bezug auf Energie und Energieverbrauch, vor allem in der Elektronik- und Halbleiterbranche. Über technische sowie regulatorische Lösungsansätze informierte sich eine taiwanesische Delegation im Rahmen einer Informationsreise der Exportinitiative Energie.

Die 12-köpfige Delegation bestand aus Teilnehmenden aus der Solar- und Energieeffizienzbranche, politischen Entscheidungsträgerinnen und -Trägern aus dem taiwanesischen ‚Bureau of Energy‘ sowie Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen. Während des einwöchigen Programms erhielt die Delegation durch Fachvorträge und Besuche von relevanten Referenzprojekten ein Einblick in den Stand der deutschen Technologie und Regulierung. Die halbtägige Auftaktveranstaltung bot Gelegenheit für Gespräche über Themen wie den Ausbau der Solarenergie und insbesondere der Solarpflicht, Methoden zur Erzielung von Energieeinsparungen in Industrie- und Wohngebäuden sowie Anwendungsfelder von Batteriespeichersystemen. Referierende aus der deutschen Energiebranche standen im Anschluss in direktem Austausch mit der Delegation.

Am Mittwochnachmittag besuchte die Delegation das Reallabor für Bauintegrierte Photovoltaik. Das Zentrum verfolgt einen praxisorientierten Ansatz, der ästhetische Gesichtspunkte wie farbige PV-Anlagen, miteinschließt, und diese direkt als Teil der Gebäudehülle nutzt. Am Donnerstag ging es raus aus Berlin zum Forschungsgelände von SUNfarming nach Rathenow. Dort wurden nicht nur stabile Agri-PV Anlagen, sondern auch deren Möglichkeiten als Schattenspender, Witterungsschutz und Verteiler für Bewässerung gezeigt. Obwohl das primäre Thema der Reise nicht Agri-PV war, war der Besuch für die Delegation sehr lohnenswert. Das Thema Agri-PV ist in einem flächenarmen Land wie Taiwan besonders interessant. Einige Delegationsmitglieder führten bereits erste Gespräche über Kooperationen. Der Besuch der Energiewerkstatt auf dem EUREF-Campus veranschaulichte innovative Energiekonzepte: Ein mit Biogas betriebenes Blockheizkraftwerk, welches auch zur Wärme und Kälteversorgung dient, und ein Stromspeicher, der gebrauchte E-Auto Batterien, wurden besichteigt. Der gesamte Campus wird von der Gasag CO2-Neutral mit Energie versorgt.

Während der Besuche, Vorträge und Networking-Sessions konnte die Delegation erste Kontakte zu Projektierenden und Technologieanbietenden knüpfen und es entstand immer ein reger Austausch. Zwischen einzelnen Teilnehmenden und Besuchsobjekten ergaben sich konkrete Pläne für einen weiteren Austausch, woran sich bilaterale Kooperationen anschließen könnten.