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30.05.2024 - Geschäftsanbahnung

Ausbau der Energieinfrastruktur (inkl. Energiespeicher) im Baltikum zur Synchronisation an das europäische Verbundsystem

Einleitung

Im Baltikum wird in den nächsten Jahren die Erneuerung der Energieinfrastruktur und der Ausbau der Energiespeicherung ein wichtiges Thema sein. Allerdings entstehen in Estland und Lettland nur wenige eigene Technologien in diesem Marktsegment. Aus diesem Grund deckt das Baltikum seinen Bedarf nach modernen Technologien, Produkten und Anlagen größtenteils über Importe aus dem Ausland. Da das Gütesiegel „Made in Germany“ im Baltikum sehr geschätzt wird, zeigen sowohl estnische als auch lettische Unternehmen großes Interesse an der Kooperation mit Deutschland. Lernen Sie auf dieser Geschäftsreise potenzielle Partner in zwei Märkten kennen.

Beginn: 07.10.2024
Ende: 11.10.2024
Ort: Baltikum
Anwendungsfeld/ Technologie: Energieinfrastruktur, Energiespeicher, Solarenergie, Windenergie, Wasserstoff
Zielmarkt: Lettland, Estland
Zielregion: Europa, EU, Nordosteuropa

Während der Fachkonferenz am 08.10.2024 in Tallin haben Sie als Unternehmen mit Hauptsitz in Deutschland die Möglichkeit, Ihre Produkte und Dienstleistungen dem Fachpublikum aus Estland zu präsentieren, welches sich aus Vertretern der Wirtschaft, Politik und Verbänden zusammensetzt. An den darauffolgenden Tagen organisiert die AHK-Baltikum für jedes Unternehmen individuelle Termine bei lokalen Entscheidungsträgern und potenziellen Geschäftspartnern. Eine Weiterreise nach Riga (Lettland) und entsprechende B2B Termine vor Ort sind ebenfalls geplant. Ihre Wünsche werden im Vorfeld mit Hilfe eines Unternehmensfragebogens abgefragt und dann bei der Auswahl der Gespräche berücksichtigt.

Anmeldeschluss ist der 12.08.2024

Seit 2018 wird für die Teilnahme an Energie-Geschäftsreisen ein Eigenbeitrag bei teilnehmenden Unternehmen abhängig von der Unternehmensgröße erhoben. Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte den Anmeldeunterlagen. Bei Zahlungseingang des Eigenbeitrags bis zum 15.07.2024 erhalten Sie bei physischen Geschäftsreisen einen Rabatt (40%) auf den Nettobetrag des Eigenbeitrags.

Information zum Zielmarkt

Lettland:

Die Stromübertragungsnetze der baltischen Staaten sind seit der Zeit der Sowjetunion in den Stromnetzkreis von Russland und Belarus (BRELL) eingebunden. Seit 2007 wird an einer Abkopplung und einem Anschluss an das europäische Verbundnetz CESA gearbeitet. Zwischen den Regierungen der baltischen Staaten wurde vereinbart diesen Prozess im Februar 2025 abzuschließen.

Die Roadmap für den Anschluss sieht vor, dass die baltischen Staaten im Oktober 2024 im ersten Schritt der europäischen Plattform „Mari” (Manually Activated Reserves Initiative) beitreten. Im nächsten Schritt (Dezember 2024) folgt ein Beitritt zur Plattform „Picasso” (Platform for the International Coordination of Automated Frequency Restoration and Stable System Operation). Im Anschluss wird ein gemeinsamer baltischer Markt für Systemdienstleistungen eingeführt (BBCM). Schließlich erfolgt die eigentliche Integration des baltischen Stromnetzes ins europäische Verbundsystem im Februar 2025.

Im Bereich der Energieinfrastruktur werden zum einen die Kapazitäten für Systemdienstleistungen von staatlicher Seite nicht ausreichen. Laut Schätzung des lettischen Übertragungsnetzbetreibers „Augstsprieguma Tīkls“ müssen ca. 70% der Systemleistungen durch Marktteilnehmer abgedeckt werden. Zum anderen ist ein Ausbau der Hochspannungsverbindungen zwischen den baltischen Staaten selbst und zu anderen Regionen notwendig. Schon jetzt existieren Verbindungen zwischen Litauen und Polen und zwischen den drei baltischen Netzen untereinander.

Weiter existieren Unterseeverbindungen zwischen Estland, Lettland, Finnland und Schweden. Auch eine Verbindung zwischen den baltischen Staaten und Deutschland ist geplant – der deutsche Übertragungsnetzbetreiber 50 Hertz Transmission und der estnische Übertragungsnetzbetreiber haben in 2023 eine Absichtserklärung zur Errichtung eines Seekabels „BalticWindConnector“ unterzeichnet. Dieser sieht einen Anschluss bei der Insel Saaremaa in Estland vor. Mögliche Anschlusspunkte der Verbindung mit Deutschland in Lettland und Litauen werden aktuell untersucht.

Estland:

Die Erneuerung der Energieinfrastruktur ist sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene wichtiges Thema für die kommenden Jahre.

Das umfangreichste Vorhaben auf der internationalen Ebene ist die Desynchronisation aus dem russischen Stromnetz bis spätestens 2026 und die anschließende Synchronisation zum Europäischen Verbundsystem (BEMIT). Hierfür sind umfangreiche Ergänzungen und Rekonstruktionen zu der vorhandenen Infrastruktur notwendig, wie z.B. die Rekonstruktion von Höchstspannungslinien, Installation von Synchronkompensatoren, Erneuerungen sowohl im Stromnetz als auch IT- & Kontrollsysteme, und die Ergänzung von Energiespeichern.

Zudem konformiert Estland bei der Überarbeitung der Energieinfrastruktur zu den Zielen der nachhaltigen Entwicklung, die von der UN gesetzt worden sind. Im Umfang des Projekts sind die relevanten Ziele 7 (erschwingliche und saubere Energie), 11 (nachhaltige Städte und Gemeinden), und 13 (Klimaschutz).

Auf der nationalen Ebene stehen Projekte, wie z.B. Rekonstruktion von Stromübertragung zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit der estnischen Insel Saaremaa an.

Speicherungskapazitäten gelten als wichtiger Bestandteil für den weiteren Ausbau der Energieinfrastruktur – sowohl für eine effizientere Nutzung von erneuerbaren Energien, als auch für zukünftige Leistungen und Kapazitäten hinsichtlich der Pläne für On- & Offshore-Windparks, Solarparks, und Wasserstoff.

Ein solches Projekt ist derzeit die Energiasalv, eine unterirdische 550MW Batterie. Ziel des Projektes ist die Speicherung überschüssiger Wind- und Solarenergie. Zeitlich fällt der Bau in den gleichen Zeitraum wie die Fertigstellung der ersten Offshore-Windparks.

Zu den Langzeitplänen Estlands gehören mehrere Offshore-Windparks, die zukünftig auch mit Wasserstoffkapazitäten verbunden werden sollen. Insgesamt werden sieben Windparks geplant, und die ersten sollten im Jahr 2030 komplett abgeschlossen werden. Strom sollten die Windparks aber schon früher in das Netz geben können. Wasserstoffkapazitäten werden nach jetzigen Angaben jedoch erst nach 2030 entstehen.

Organisation und Ansprechpartner

Die Veranstaltung wird organisiert von der Renewables Academy (RENAC) AG, einem Durchführer der Exportinitiative Energie, gemeinsam mit der AHK-Baltikum. Bei Fragen zur Teilnahme auf deutscher Seite wenden Sie sich bitte an Laura Scharlach von der Renewables Academy (RENAC) AG.

Sollten Sie bereits im Vorfeld der Energie-Geschäftsreise Interesse haben, sich mit der Delegation zu verknüpfen und Ihr Unternehme zu präsentieren, registrieren Sie sich gerne mit Ihrem Unternehmen auf unserer neuen Netzwerk-Plattform Energy Solutions Network. Hier der Link:

https://energy-solutions-network.loftos.com/

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