Vom 02.-06.05.2022 findet eine Informationsreise zum Thema Energieeffizienz in Gebäuden in Ruanda, Uganda und Tansania statt.

Teilnahme

Die Delegation ostafrikanischer Firmen und Institutionen reist vom 02. bis 06.05.2022 nach Deutschland, um deutsche Unternehmen zu besuchen und sich mit Experten über die Thematik der Reise auszutauschen. Der inhaltliche Fokus liegt auf Energieeffizienztechnologien im Gebäudesektor, inklusive der Anwendung von Photovoltaik.

Am 02.05.2022 findet die Auftaktveranstaltung in Berlin statt, bei der Expertinnen und Experten aus Deutschland zum aktuellen Stand der Technologien im Rahmen der deutschen Energiewende berichten und für die ostafrikanische Delegation als Ansprechpartner für ihre Fragen zur Verfügung stehen. Deutsche Unternehmerinnen und Unternehmer, die an der Kontaktanbahnung mit ostafrikanischen Unternehmern oder Verwaltungsvertretern interessiert sind, können die Delegation in ihr Unternehmen einladen oder auf der Netzwerkveranstaltung am 02.05.2022 ihre Angebote für ostafrikanische Unternehmer vorstellen. An den Folgetagen wird die Delegation Anlagen und Unternehmen besuchen und sich mit den Betreibern im Nachgang in Q&A-Sessions austauschen.

Ziel der Informationsreise ist es, der Delegation einen Überblick über die Anwendungsfelder von Energieeffizienz-Technologien und -Dienstleistungen zu geben.

Der Anmeldeschluss ist der 18.04.2022.

Informationen zum Zielmarkt

Klimatisierung und Belüftung wie die gesamte technische Auslegung von immer „smarter“ werdenden Gebäuden spielen eine zunehmend große Rolle für Ruanda. Der Energieverbrauch von Gesamtgebäuden wird im Rahmen der rasanten wirtschaftlichen Entwicklung der Hauptstadt Kigali sowie einem erstarkenden Tourismussektor erst langsam zum Thema. Viele energieverbrauchende Komponenten sind bislang Standardware, die aufgrund eines erst in den Kinderschuhen steckenden Sektors ohne aufeinander abgestimmtes Gesamtkonzept eingebaut werden. Immobilienentwickler sind, auch auf Nachfrageseite, zunehmend in der Pflicht, Energieeffizienzkonzepte mitzudenken und Gebäude energieeffizient über den gesamten Lebenszyklus hinweg zu errichten.

Uganda ist im direkten Vergleich mit dem kenianischen Nachbarn weiterhin ländlich geprägt und lediglich die Hauptstadt Kampala ist als städtisches Zentrum mit internationaler Infrastruktur zu bezeichnen. Uganda weist eine der am schnellsten wachsenden Bevölkerungen innerhalb der ostafrikanischen Gemeinschaft auf. Vor allem die Hauptstadtregion wird dieses Wachstum in überdurchschnittlicher Weise zu tragen haben und für die nächsten Jahre wird auch außerhalb informeller Siedlungen von steigender Bautätigkeit ausgegangen. Schon heute macht der Bausektor rund die Hälfte des industriellen Anteils am Bruttoinlandsprodukt aus. Aufgrund des tropisch heißen Klimas besteht praktisch kein Bedarf für Heiztechnik, wohingegen Klimaanlagen, bisher überwiegend aus Fernost importiere Standardgeräte, an Bedeutung gewinnen

Steigende Energieerzeugungskosten und die Unzuverlässigkeit des Strombezugs in Tansania reizen ein entsprechendes Umdenken hin zu mehr Energieeffizienzmaßnahmen an. Nach Schätzungen werden in Dar es Salaam circa 70% des Stroms für oftmals an keinerlei Effizienzgedanken gekoppelte Gebäudekühlung verbraucht. „Grünes Bauen“ insgesamt ist immer noch in einem frühen Stadium und konzentriert sich bisher auf Energieeffizienzmaßnahmen wie natürliche Ventilation oder Wärmeschutz und weniger auf die Nutzung erneuerbarer Energien. In Dar es Salaam, auf das der Hauptteil der Bautätigkeit fällt, herrschen tropische Temperaturen und eine Klimatisierung von Büros sowie Wohnungen ist üblich. Anders als in Kenia gibt es in Tansania bislang keine Regularien in Bezug auf energieeffizientes Bauen. Im Jahr 2014 ist das Green Building Council als ein Diskussions- und Lobbyforum eingerichtet worden, in dem Architekturbüros, Bauausführer ebenso wie der Regulator vertreten sind.