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Marktanalysen 24.08.2016 - Energieerzeugung

Länderprofil Mazedonien

Einleitung

  • Anwendungsfeld/ Technologie: Bioenergie, Energieerzeugung, Geothermie, Kleinwasserkraft, Solarenergie, Windenergie
  • Zielmarkt: Nordmazedonien
  • Zielregion: Südosteuropa
Cover der Publikation

Seit 2005 ist die Republik Mazedonien Beitrittskandidat der Europäischen Union (EU). Dies hat einen Prozess angestoßen, die Gesetze auch im Energiesektor an EU-Standards anzupassen.

Zur Deckung des Strombedarfs greift Mazedonien bisher zu ca. zwei Dritteln (2013) auf Kohle zurück. Die restliche Stromnachfrage wird vor allem durch Wasserkraft bedient. 2011 und 2012 belief sich der Kohle-Anteil sogar auf über 75% aufgrund extremer Trockenzeiten, die ein Herunterfahren der Wasserkraftleistung erzwungen hatten. Die größten Verbraucher stellen Haushalte dar, da sie Strom zu niedrigen, regulierten Preisen erhalten. Bei der Wärmeerzeugung in Heizkraft- und Heizwerken ist Erdgas der Hauptenergieträger. Die Nutzung von Biomasse, v. a. von Brennholz in Haushalten, ist jedoch weitaus verbreiteter. 2013 wurden insgesamt 146,3 ktoe Wärme durch Biomasse erzeugt im Vergleich zu 47,6 ktoe durch Gas.

Für die zukünftige Ausgestaltung des Energiesektors ist die Neuauflage des Energiegesetzes von 2011 maßgeblich. Es gewährt u. a. Erneuerbare-Energien (EE)-Anlagen zur Stromerzeugung den vorrangigen Netzzugang und die bevorzugte Einspeisung, sofern keine Gefährdung der Stromübertragung und –verteilung besteht. Zudem strebt Mazedonien seit dem National Renewable Energy Action Plan (NREAP) von 2015 ein EE-Anteil von 21% am Bruttoendenergieverbrauch bis 2020 im Vergleich zu 17,4% 2009 an. Bis 2030 soll sich der Anteil der Erneuerbaren auf 28% belaufen. Im Strombereich soll der höchste absolute EE-Ausbau durch kleine Wasserkraft mit einer Anlagenkapazität von bis zu 10 MW erfolgen. Daneben soll v. a. Windenergie ausgebaut werden. Auch die Kapazitäten im Bereich Photovoltaik (PV), Geothermie sowie Biomasse und Biogas, die bisher einen geringen bzw. keinen Beitrag zur Stromerzeugung leisten, werden gemäß der Planung erweitert. Im Wärmebereich möchte Mazedonien die starke Rolle der Biomasse beibehalten. Die Erzeugung durch Solarthermie und Geothermie soll zukünftig erhöht werden.

Der EE-Ausbau wird durch verschiedene Anreize gefördert, insbesondere durch Einspeisevergütungen für Strom aus Biomasse- und Biogas-, Solar-, Wind- sowie Kleinwasserkraftanlagen. Auch bezuschusst die mazedonische Regierung Solarthermieanlagen zur Warmwasserbereitung. Darüber hinaus stehen durch europäische Programme diverse Finanzierungsmöglichkeiten für EE-Projekte zur Verfügung.

Auf Anbieterseite sind im mazedonischen EE-Markt heimische Akteure auf verschiedenen Stufen der Wertschöpfungskette aktiv. Daneben haben sich bisher v. a. deutsche Unternehmen etabliert. Es bestehen nach wie vor Marktchancen für Firmen aus Deutschland. Neben der Teilnahme an Ausschreibungen für Kleinwasserkraft ist ein Markteintritt u. a. durch die Ausstattung von Anlagen zur Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) mit Biomassekesseln möglich.

  • Aktueller NREAP mit EE-Zielen und -Ausbauplänen für 2020 und 2030
  • Zukünftiger Fokus auf Ausbau von EE zur Stromerzeugung, insbesondere Kleinwasserkraft, Windenergie und Biomasse
  • Markteintrittschancen v. a. durch Teilnahme an Ausschreibugen für Kleinwasserkraftprojekte und Ausstattung von KWK-Anlagen mit Biomassekesseln