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Marktanalysen 01.12.2015 - Energieerzeugung

Länderprofil Kirgisistan

Einleitung

  • Anwendungsfeld/ Technologie: Bioenergie, Energieerzeugung, Geothermie, Kleinwasserkraft, Solarenergie, Windenergie
  • Zielmarkt: Kirgisistan
  • Zielregion: Zentralasien
Titelbild

Kirgisistan kann auf eine lange Tradition der Nutzung erneuerbarer Energien in Form der Wasserkraft zurückblicken, die über 90% der eigenen Stromversorgung abdeckt. Während die vorhandenen Stromerzeugungskapazitäten aus Wasserkraftwerken im Sommer über dem eigenen Bedarf liegen, und Kirgisistan den aufgrund der niedrigen einheimischen Strompreise finanziell lukrativen Stromexport nach Kasachstan oder China als Einnahmequelle dringend benötigter Devisen nutzen kann, sorgen vereiste Gewässer im strengen kirgisischen Winter für regelmäßige Versorgungsdefizite.

Um sein Wasserkraftpotenzial effektiver zu nutzen und gleichzeitig neue Energiequellen zu erschließen, formulierte Kirgisistan bereits 2008 als erstes Land Zentralasiens eine Strategie zum Ausbau erneuerbarer Energien. Diese beinhaltet allerdings keine konkreten Ausbauziele, sondern ist vielmehr als Absichtserklärung zu verstehen, geeignete Fördermechanismen für erneuerbare Energien zu entwickeln und die Energiesicherheit des Landes sowie die soziale Lage der ländlichen Bevölkerung zu verbessern. Konkrete Fördermaßnahmen gab es 2015, abgesehen von Steuererleichterungen für den Import Erneuerbarer-Energie-Anlagen, nicht. Allerdings bestehen im Energieministerium Pläne für technologiespezifische Einspeisetarife, wobei noch kein konkreter Zeitplan zur Einführung bekannt ist.

Neben der Wasserkraft bieten vor allem die Windenergie und die Solarenergie Möglichkeiten zur Diversifizierung des kirgisischen Energiemixes. Die durchschnittlichen Windgeschwindigkeiten von etwa 6 m/s eignen sich für den Einsatz von Kleinwindanlagen zur dezentralen Stromversorgung ländlicher Regionen. Mit durchschnittlich etwa 2.800 Sonnenstunden pro Jahr und einer jährlichen Solareinstrahlung von 1.100 bis 1.700 kWh/m² bietet Kirgisistan auch gute natürliche Bedingungen für die Solarenergie. Im Jahr 2015 existieren im Land jedoch sowohl im Wind- als auch im Solarbereich nur vereinzelte Kleinanlagen. Gleiches gilt für Bioenergieanlagen. Obwohl die eher karge Vegetation Kirgisistans ein überschaubares Bioenergiepotenzial aufweist, bieten kleinere Landwirtschaftsbetriebe Möglichkeiten zur dezentralen Nutzung, insbesondere zur Wärmeversorgung. Die 40 bis 60 Grad warmen Thermalquellen im Norden des Landes sind gut zugänglich und bieten Potenzial für geothermale Anwendungen, während Wärmepumpen sowohl im ländlichen als auch im urbanen Raum genutzt werden könnten.