Die sambische Regierung plant bis 2030 eine Steigerung der installierten Solar- und Windkapazität auf 600 MW, obwohl die aktuelle Solarphotovoltaik-Kapazität bei lediglich 90 MWp liegt. Der Markt für erneuerbare Energien ist noch in den Anfängen, bietet jedoch großes Potenzial für deutsche und europäische Anbieter von klimafreundlichen Energielösungen. Sambia hat Fortschritte in der Stromversorgung gemacht, bleibt jedoch stark von Wasserkraft abhängig, was die Versorgungssicherheit gefährdet. Dies wurde während der Wiederkehr geplanter Stromabschaltungen aufgrund niedriger Wasserstände im Sambesi-Fluss Ende 2022 bis Februar 2023 abermals deutlich. Der Klimawandel wird dieses Problem voraussichtlich verschärfen. Das erwartete Wachstum erneuerbarer Energien wird einen Bedarf an Energiespeicherung aufgrund der Unregelmäßigkeit von Sonnen- und Windenergie schaffen. Aktuell zeichnen sich die vielversprechendsten Geschäftsmodelle für Energiespeicher durch ihre Ergänzung des Stromnetzes als Reserve, die Verbesserung der Stromqualität und ihre Anwendung in netzunabhängigen Energiesystemen, beispielsweise in abgelegenen Gebieten, aus.

Das regulatorische Umfeld entwickelt sich weiter: Stromtariferhöhungen wurden durch eine Betriebskostenstudie empfohlen und voraussichtlich 2024 angepasst. Eine neue Verordnung zur Ermöglichung von Net-Metering-Verordnungen für die Vergütung von ins Netz eingespeisten Energieüberschüssen ist in Arbeit. Diese Sektoranalyse bietet Einblicke in die Energieverbrauchsanforderungen verschiedener Wirtschaftssektoren in Sambia. Der Bergbausektor kann größere, mehrere Megawatt umfassende Projekte realisieren, während abgelegene Tourismus- und Telekommunikationstürme hauptsächlich kleinere Anwendungen im Kilowatt-Bereich haben, vieleProjekte werden bereits betrieben. Andere Industriezweige wie Fertigung und Lebensmittelverarbeitung benötigen in der Regel Projekte mit einer Leistung von 100 kW bis 1 MW.

Die Zusammenarbeit mit deutschen und europäischen Anbietern klimafreundlicher Energielösungen bietet vielversprechende Perspektiven für sambische Firmen und Energieversorger. Durch Partnerschaften mit regionalen Stromversorgern können deutsche und europäische Anbieter lokale Netzwerke aufbauen und Beziehungen für erfolgreiche Geschäftsaktivitäten knüpfen. Lokale Verbindungen sind entscheidend, um die komplexe Geschäftswelt des Landes im Bereich erneuerbarer Energien zu verstehen.Für deutsche und europäische Anbieter im Energiesektor eröffnet sich in Sambia erhebliches Geschäftspotenzial entlang der gesamten Wertschöpfungskette von Solarenergie und Speicherung, einschließlich Projektentwicklung, Finanzierung, Herstellung oder Distribution von Ausrüstungen, Systemintegration und Vertragswesen. Anbieter können durch direkte Kooperation mit sambischen Industrieunternehmen oder die Bereitstellung ihrer Produkte und Dienstleistungen über lokale EPC-Vertragspartner von dieser Entwicklung profitieren. Ihr Fachwissen und ihre technologischen Fähigkeiten ermöglichen es Anbietern, die Kluft zwischen dem sambischen Sektor für erneuerbare Energien und der steigenden Nachfrage nach sauberen Energiequellen zu schließen.