Das Thema Energieeffizienz gewinnt in der Türkei unter anderem aufgrund der hohen Energiekosten, steigenden Energiebedarfs und des signifikanten Anteils von Energie im Handelsbilanzdefizit zunehmend an Bedeutung. Der Gebäudesektor ist für 31 Prozent des gesamten Energieverbrauchs im Land verantwortlich.

Die Energieeffizienzbemühungen des Landes gewannen im Rahmen der Sanierungs- und Wiederaufbauarbeiten nach dem Erdbeben am 6. Februar 2023 zusätzlich an Bedeutung. Durch das Erdbeben wurden 1,25 Millionen Gebäude im Süden der Türkei geschädigt. In diesem Zusammenhang sollen 230.000 Gebäude und 520.000 Wohneinheiten abgerissen werden.

Im Bereich Erneuerbare ist vorgesehen, bis zum Jahr 2035 die installierte Kapazität der Windenergie von 11,4 GW (2022) auf 29,6 GW (24,6 GW Onshore, 5 GW Offshore) und bei Solarenergie von 9,4 GW (2022) auf 52,9 GW zu erhöhen. Bei Wasserkraftwerken ist eine Steigerung der installierten Kapazität von 31,6 GW (2022) auf 35,1 GW und bei Geothermie- und Biomassekraftwerken von 3,6 GW auf insgesamt 5,1 GW vorgesehen.

Es besteht ein größer Bedarf an Technologien, Produkten und Dienstleistungen, die zur Erreichung dieser Ziele beitragen. Die Nachfrage fokussiert dabei vor allem umweltfreundliche und kostengünstige Produkte. Im Dienstleistungsbereich mangelt es an Know-how und High-Tech-Systemen. Daraus ergeben sich Absatzchancen für deutsche Unternehmen.