Die Industrie in Portugal ist energieintensiver als in anderen EU-Ländern, weshalb der Energieverbrauch der Branche mit 39,1 % am Gesamtverbrauch des Landes einen großen Einfluss auf die portugiesische Wirtschaft hat. Durch die Krisen der letzten Jahre entstand in Portugal ein großer Re-Industrialisierungsbedarf, um sich den veränderten Markt- und Nachfragegegebenheiten strukturell anzupassen. Gleichzeitig stieg der Stromverbrauch der Industrie in den letzten Jahren weiter an, während alte und neue Anlagen einen großen Bedarf nach Energieeffizienzmaßnahmen aufzeigen, welche durch politische Rahmenbedingungen und staatliche Förderungsmechanismen unterstützt werden.

Laut Nationalem Plan für Energie und Klima (PNEC 2030) soll die Industrie Portugals innovativer und wettbewerbsfähiger gestaltet werden, insbesondere durch einen höheren Einsatz von Energieeffizienzmaßnahmen, erneuerbaren Energien und Speichern, aber auch über die Dekarbonisierung der Industrie, Elektrifizierung sowie den Einsatz von grünem Wasserstoff.

Es sollen der Nationalen Wasserstoffstrategie (EN-H2) zufolge u.a. bis 2030 ganze 5 % des Energieverbrauchs in der Industrie durch grünen Wasserstoff gedeckt werden. Für die Produktion von grünem Wasserstoff hat Portugal durch das Operationale Förderprogramm für Nachhaltigkeit und Einsatz von Ressourcen (PO SEUR) bereits erste Ausschreibungen mit insgesamt 40 Mio. Euro veröffentlicht. Daneben wird der Ausbau von Wasserstoff im Rahmen des Aufbau- und Resilienzplans (PRR) gefördert, der Investitionen in Höhe von 185 Mio. Euro in die Förderung von u.a. Wasserstoff vorsieht.