Derzeit heizen noch etwa 11.000 Haushalte in Österreich mit Kohle, rund 550.000 Haushalte mit Öl und annähernd eine Million Haushalte mit Gas. Vom gesamten Gasverbrauch wird fast ein Viertel an fossilem Gas in der Raumwärme eingesetzt, was etwa 20 Terawattstunden im Jahr entspricht. Raumwärme und Warmwasser waren in 2018 für etwa ein Drittel des Energieeinsatzes und mehr als 20 % der österreichischen CO2-Emissionen verantwortlich. Zu aktuellen Marktpreisen verursacht allein der Gasimport Kosten in Höhe von etwa 2 Milliarden Euro pro Jahr – die anderweitig für Investitionen genutzt werden könnten.

Der Fernwärmeausbau in Österreich muss mit der Erforschung und Förderung von Geothermie, grünem Gas und Großwärmepumpen Hand in Hand gehen. Wärmepumpen kommen im ländlichen Raum schon länger zum Einsatz. Mit 38.583 Stück verkauften Wärmepumpen wurde in 2021 dennoch ein neuer Rekordabsatz erreicht. Biomasse leistet einen wesentlichen Beitrag zur Umstellung Österreichs auf ein nachhaltiges und klimaschonendes Energiesystem. Besonders in den industriellen Hochtemperaturbereichen bleibt Gas jedoch die einzige Möglichkeit, da die benötigten Temperaturen nur bei der Verbrennung von Gas erreicht werden können. Um diese Prozesse in Zukunft nachhaltig durchführen zu können, muss fossiles Gas durch Grünes Gas ersetzt werden.

Der Dekarbonisierung wird aktuell deutlich mehr Aufmerksamkeit geschenkt und sowohl Industrie als auch Verbraucher investieren in neue Technologien. Vor dem Hintergrund des Erneuerbare-Wärme-Gesetzes (EWG) und der damit verbundenen Förderungen ist Österreich ein strategischer Exportmarkt mit guten Absatzchancen insbesondere für deutsche KMU.