Die namibische Regierung treibt den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft aktiv voran und erachtet Wasserstoff als Chance für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung des Landes. Namibia verfügt über eine Wasserstoffstrategie, die konsequent umgesetzt wird. Ziel ist es, der führende Exporteur von grünem Wasserstoff in Afrika zu werden und eine jährliche Wasserstoffproduktion von 10-15 Mio. t/Jahr bis zum Jahr 2050 zu erreichen. Namibia hat bereits nachweislich eine funktionierende Struktur für die Entwicklung des Sektors etabliert, geeignete Wasserstoffentwicklungszonen analysiert und definiert, Pilotmaßnahmen angeschoben und die Ausschreibung eines ersten Großprojektes auf öffentlichem Land abgeschlossen. Auch hat das Land aktiv internationale Unterstützung und Partnerschaften gesucht. Insbesondere die Bundesrepublik Deutschland unterstützt Namibia aktiv beim Aufbau der Wasserstoffwirtschaft.

Bei der Projektopportunität handelt es sich um eine grüne Wasserstoff- und Derivateproduktion, die in einen in der Realisierung befindlichen PV-Park (160 MW) integriert werden soll. Dazu soll der PV-Park in einer ersten Phase um 40 MW erweitert werden, um Stromkapazität für Wasserstoff- und Derivateproduktion bereitzustellen. Insgesamt könnten am Standort bis zu 1 GWp Photovoltaik realisiert werden, wobei weiterhin ausreichend Fläche für andere EE-Technologien und H2-Infrastruktur vorhanden wäre. Gemäß ersten Berechnungen des PV-Park-Entwicklers Alensy könnten mit 40 MW PV (ohne Speicher) rund 58.000 Nm³ Wasserstoff (ca. 4,86 Tonnen) täglich erzeugt werden. Als Endprodukt wird gegenwärtig grüner Ammoniak favorisiert, aber auch die Produktion von Methanol oder synthetischen Kraftstoffen ist
denkbar. Allerdings ist am Standort keine direkte CO2-Quelle vorhanden.

Der Projektstandort (PV-Park) liegt rund 140 km nordöstlich des namibischen Tiefseehafens Walvis Bay. Der Projektstandort ist mittels Bahnstrecke und Autobahn an Walvis Bay angebunden. Andere, initiale Wasserstoffprojekte befinden sich bereits in verschiedenen Phasen der Umsetzung. Aufgrund dieser Projekte entsteht im Hafen von Walvis Bay eine grundlegende öffentliche Infrastruktur (Common User Infrastructure) für die Lagerung und Verladung von auf Wasserstoff basierenden Derivaten. Damit ist die Projektopportunität keine isolierte Maßnahme, sondern in einen wachsenden Wasserstoff-Cluster eingebunden.