Kolumbien ist erst zu etwa 30 % durch Infrastruktur erschlossen, was Gemeinden in abgelegenen Regionen ohne Zugang zu Strom, Abwasser und dem Straßennetz lässt. Dies begründet sich einerseits in naturgegebenen Umständen und der schlichten Größe des Landes, jedoch auch durch den langwährenden innerkolumbianischen Konflikt, der erst durch den 2016 abgeschlossenen Friedensvertrag beendet wurde. Zum heutigen Zeitpunkt hängen noch 95% des Verkehrs noch von fossilen Brennstoffen ab. Mehr als 90% der Industrie sind von Kohle- oder Brennstoffenergie abhängig. Entscheidend zur Veränderung dieser Situation ist die Innovation industrieller Prozesse, um den Energieverbrauch zu optimieren, ohne das Produktivitätsniveau der Industrie zu senken.

Im Zuge der Dezentralisierung sollen in abgelegenen Gebieten gemeinschaftlich genutzte Stromerzeugungstechnologien errichtet werden, die kostengünstige, nachhaltige Elektrizität herstellen und damit eine oder mehrere Gemeinden versorgen. Da die Realisierung dieser Modelle jedoch ein höheres Maß an technologischem und unternehmerischem Fortschritt verlangt, als die kolumbianische Elektrizitätsindustrie zurzeit bieten kann, gibt es bisher kaum Pilotprojekte dieser Art. Die vorliegende Zielmarktanalyse zeigt die bestehenden Marktchancen für deutsche Unternehmen in diesem sich neu eröffnenden Gebiet auf und erklärt über rechtliche, regulatorische und unternehmerische Rahmenbedingungen.