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Marktanalysen 03.03.2021 - Windenergie

Vietnam: Windenergie AHK-Zielmarktanalyse 2021

Einleitung

Vietnam befindet sich im Aufbruch. Schon in wenigen Jahren wird das Land zum Kreis der Industrieländer gehören. Die prognostizierten jährlichen Wachstumsraten des BIPs von ca. 6% werden zu einer Verdopplung des Pro-Kopf-Einkommens bis 2025 führen. Sowohl in den Bereichen der Industrie und des produzierenden Gewerbes als auch im Handel mit Konsumgütern und Energieversorgung bieten sich deshalb aussichtsreiche Absatzmärkte für deutsche Unternehmen. Die Bundesrepublik Deutschland ist für Vietnam sowohl bei der Einfuhr von Waren als auch beim Export der wichtigste europäische Handelspartner. Vor allem für die Branchen Maschinenbau, Energie- sowie Medizin- und Umwelttechnik wird ein starkes Wachstum in Vietnam prognostiziert.

  • Anwendungsfeld/ Technologie: Energieerzeugung, Windenergie
  • Zielmarkt: Vietnam
  • Zielregion: Asien, Südostasien
ZMA Vietnam 2021

Am 12.01.2021 fand die erste Sitzung des neu gegründeten deutsch-vietnamesischen Wirtschaftsausschusses statt. Die Intention des Ausschusses sind die Ermittlung ausbaufähiger Kooperationsmöglichkeiten und der Abbau von Hemmnissen für Unternehmen im Markt des jeweiligen Partnerlandes. Neben den Themen EVFTA, Berufsbildung und Digitalisierung wurde auch über Energie gesprochen.

Erneuerbare Energien haben lange ein Schattendasein in der vietnamesischen Energieplanung gefristet. Seit 2016 aber betreibt Vietnam seine eigene Energiewende. Windenergie soll in Zukunft einen wichtigen Beitrag zur Stromversorgung des Landes leisten. Die Anzahl der geplanten Projekte steigt rapide. Da Vietnam selbst noch kaum über die notwendige Technik und das Know-how zum Bau von Windkraftanlagen verfügt, sind ausländische Zulieferungen nötig.
Bei ihren entwicklungspolitischen Regierungsverhandlungen in Berlin im Mai 2017 haben Deutschland und Vietnam die verstärkte Zusammenarbeit in den Zukunftsthemen Umwelt, Energie und Berufsbildung bestätigt. Für die Umsetzung der gemeinsamen Vorhaben machte Deutschland 2017 eine Zusage in Höhe von bis zu 161,45 Mio. EUR. Davon entfielen 28,2 Mio. EUR auf die technische und die restliche Summe auf die finanzielle Zusammenarbeit. Der Großteil der Mittel wurde in Form zinsvergünstigter Darlehen zur Verfügung gestellt.

Bei den entwicklungspolitischen Regierungsverhandlungen im Oktober 2019 in Hanoi sagte das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) Vietnam für die darauffolgenden zwei Jahre Unterstützung in Höhe von 213,4 Mio. EUR zu. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Nukleare Sicherheit (BMU) unterstützt Vietnam ebenfalls mit 30 Mio. EUR bei Biodiversitäts- und Klimaprojekten sowie fast elf Millionen Euro bei einem Projekt zur Reduzierung von Plastikmüll im Mekong.

Insgesamt bietet der Ausbau von Windkraft für Vietnam viele Möglichkeiten. Die zukünftige Abhängigkeit von teuren Kohleimporten, die steigende Stromnachfrage, die zeitnah bedient werden muss, und die mangelnde Versorgungssicherheit, die in der Zukunft weitere Investitionen in die Wirtschaft des Landes verhindern könnte, zwingen die Regierung schnell zu handeln und die Abhängigkeit von zentralisierten Großkraftwerken zu reduzieren. Die steigende Anzahl von Stromausfällen im Land ist unter anderem mit einem unzureichenden Netzausbau in Verbindung zu bringen. Dezentrale Stromerzeugung näher an den Lastzentren, wie sie durch erneuerbare Energien bereitgestellt werden kann, würde so insgesamt die Versorgungssicherheit erhöhen.

Dieses Potenzial bietet deutschen Unternehmen die Möglichkeit, ihre Expertise und Produkte in Vietnam anzubieten und einzubringen. Die Regierung Vietnams ist an ausländischen Investoren sehr interessiert.

Weiterführende Informationen

  • Energie-Geschäftsreise optional inkl. Finanzierungsberatung

    Veranstaltung: Windenergie in Vietnam

    12.04.2021 –16.04.2021
    Online

    Öffnet Einzelsicht