Der Energiebedarf Ugandas wird größtenteils über erneuerbare Energien gedeckt; sei es zur Wärmegewinnung durch die Verwendung von Biomasse (Feuerholz, Holzkohle und Erntereste) oder zur Elektrizitätserzeugung, hauptsächlich durch Wasserkraft, zu geringeren Anteilen durch Photovoltaik, mit Bagasse betriebenen Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen und geothermischen Kraftwerken. Die eigentliche Geschäftstätigkeit im Sektor der erneuerbaren Energien und Energieinfrastruktur wird in Uganda u.a. durch diverse Steuererleichterungen, standardisierte Stromabnahmeverträge und feste Einspeisevergütungen unterstützt. Dies zeigt sich durch die in dem Nationalen Entwicklungsplan 2020/2021 – 2024 / 2025 und in der Vision 2040 festgelegten energiepolitischen Ziele. So plant die Regierung im Vergleich zu 2020:

• einen massiven Ausbau der Stromversorgung von 22 % auf 80 %,
• eine Erhöhung der Erzeugungskapazität von rund 1.238 MW auf 3.500 MW,
• einen Stromnetzausbau von rund 2.353 km auf 4.354 km,
• eine Pro-Kopf-Erhöhung des Stromverbrauchs von 100 kWh auf 578 kWh und
• eine Verbesserung des Zugangs der Bevölkerung zu Elektrizität auf 60 % (gegenüber dem Finanzjahr 2018/2019 mit 22 %).
• Außerdem wird ein Technologieausbau bei sauberen Kochgeräten von 15 % auf 50 % angestrebt

Unternehmen, die bereit sind sich auf lokale Besonderheiten wie eine möglicherweise langwierige Fachkräftesuche und eine aktive Einbindung der lokalen Bevölkerung bei der Umsetzung von Erneuerbare-Energien-Projekten, einzustellen, finden einen dynamischen Markt mit vielfältigen Möglichkeiten vor. Die vorliegende Zielmarktanalyse fasst die gegenwärtigen Entwicklungen des Sektors zusammen, erklärt die Ursachen der aktuellen Dynamiken und stellt die Marktchancen für deutsche Unternehmen vor. Zur Erstellung der Zielmarktanalyse wurden Sektorberichte und weitere Dokumente analysiert sowie Interviews mit relevanten Marktakteuren durchgeführt.

Im Vergleich mit anderen Ländern in der Region wird Ugandas Wirtschaft generell als marktorientiert und liberal charakterisiert und gilt als relativ attraktiv für Investitionen aus dem Privatsektor.35 Internationale Geber finanzieren häufig die fortlaufenden, staatlichen Infrastrukturvorhaben in den Sektoren Transport, Wasser, Abwasser und Energie.