Der zukunftsversprechende Wirtschaftsaufschwung nach der Finanzkrise, der sich Anfang 2020 noch in Griechenland bemerkbar machte, stagniert aufgrund der Corona-Pandemie. Die globale Gesundheitskrise brachte die Wichtigkeit solider und nachhaltiger Fundamente für eine wirtschaftliche Stabilität in den Vordergrund und lieferte die Möglichkeit für eine grundlegende Umstrukturierung der lebenswichtigen Wirtschaftssektoren des Landes. Der Energiesektor bildet dabei einen Schlüsselfaktor der Wirtschaftsentwicklung und rückte nicht nur aufgrund der EU-Umwelt- und Energieziele ins Augenmerk der griechischen Regierung. Die Entwicklungs- und Aufbaupläne und Investitionsvorhaben im Rahmen der angestrebten grünen und umweltfreundlichen Energieerzeugung und -versorgung liefern attraktive Marktchancen für deutsche Unternehmen.

Das technologische und natürliche Potenzial ist für einen Ausbau der erneuerbaren Energien in Zusammenhang mit Netzintegration und der Kopplung von Energiespeichersystemen sowohl auf dem Festland als auch auf den griechischen Inseln gegeben. Dabei bieten sich Chancen für deutsche Unternehmen in allen Sektoren der grünen Energieerzeugung, in der Stromnetz- und Systeminfrastruktur sowie im intelligenten Energiemanagement. Die entsprechenden Anpassungen der rechtlichen Rahmenbedingungen und die Anreize durch steuerliche Erleichterungen und finanzielle Förderinstrumente werden mit Sicherheit in den kommenden Jahren einen investitionsfreundlichen Energiemarkt gestalten. Die geplante Beschleunigung der Umsetzungsbedingungen für Projekte bildet zwar eine gute Voraussetzung für ein erfolgreiches Investitionsvorhaben, kann aber in der weiterhin kompliziert aufgestellten Bürokratie des Landes auf Hürden treffen. Ein solides Netzwerk und die richtigen Kontakte zu relevanten Stakeholdern und Geschäftspartnern sind für den Markteinstiegserfolg von essentieller Bedeutung.