Die Notwendigkeit, diesen Wirtschaftszweig zu entwickeln, wurde von der Regierung der Russischen Föderation erkannt. Entsprechende rechtliche Grundlagen, die es ermöglichen, die Entwicklung der Windenergiewirtschaft zu stimulieren, wurden von der Regierung im Mai 2013 verabschiedet. Diese bieten für Investoren besonders lukrative Bedingungen mit einer für 15 Jahre garantierten Basisrendite von 12 Prozent auf die getätigten Investitionskosten. Außerdem wurden Preisparameter zum Verkauf der durch die Windkraftanlagen generierten Energie festgelegt.

Da die internationale Vorreiterrolle Deutschlands in der Windenergiebranche gut bekannt ist, sind deutsche Erfahrungen und Technologien besonders geschätzt. Auch das Erfolgslabel „Made in Germany“ genießt im Allgemeinen in Russland einen guten Ruf und man ist bereit, deutsche Qualität gegebenenfalls auch zu einem höheren Preis einzukaufen. In Wirtschaftszweigen wie der Windenergie allerdings, wo von staatlicher Seite aus eine aktive Importsubstitutionspolitik betrieben wird, kann das Erfolgslabel „Made in Germany“ auch hinderlich sein. Von den Lokalisierungsanforderungen in der Windindustrie sind längst nicht alle Produkte und Dienstleistungen betroffen. Wer es aber schafft ausländische Technologie und deutsche Qualität „Made in Russia“ – entweder durch eine eigene Produktion oder in Kooperation mit einem russischen Unternehmen – anzubieten, hat in der aktuellen Marktsituation einen Vorteil.