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Marktanalysen 24.09.2019 - Energieinfrastruktur

Norwegen: Intelligente Stromnetze und Energiespeicherung AHK-Zielmarktanalyse 2020

Einleitung

Die norwegische Wirtschaft hat seit der Entdeckung von Öl- und Gasvorkommen in der Nordsee eine rasante Entwicklung durchlebt. Die Öl- und Gasindustrie ist ein zentrales Fundament für die Wirtschaftsentwicklung des Landes und ein zentraler Treiber für technologische Innovationen. Mit einem BIP pro Kopf von 63.241 € (2019) gehört der skandinavische Staat zu den stärksten Volkswirtschaften in Europa. Seit 2000 verzeichnete die norwegische Wirtschaft konstante Wachstumsraten, unterbrochen von der Ölpreiskrise im Jahr 2015 sowie einem derzeit starken Einbruch im Zuge der Coronavirus-Krise. Diese wird laut aktuellen Schätzungen ein prognostiziertes Negativ-Wachstum von -4 % am Ende des Jahres verursachen. Deutschland gehört zu den wichtigsten Handelspartnern des Landes. Wichtige Ausfuhrgüter nach Deutschland sind u.a. Erdgas, Öl, Metalle und chemische Erzeugnisse.

  • Anwendungsfeld/ Technologie: Energieinfrastruktur, Energiespeicher
  • Zielmarkt: Norwegen
  • Zielregion: Europa, Nordwesteuropa, EU
ZMA Norwegen 2020

Die deutsch-norwegischen Wirtschaftsbeziehungen im Energiebereich werden in der Zukunft v.a. durch die Inbetriebnahme der Stromkabelverbindung "Nordlink" gestärkt. Wasserkraft ist mit einem Anteil von über 90 % im Strommix des Landes ein wichtiger Stützpfeiler in der norwegischen Stromversorgung. Durch mehrere anstehende Investitionsprojekte im Bereich der Windenergie wird die Kapazität der Elektrizitätsproduktion v.a. in diesem Bereich in den kommenden zehn Jahren erweitert.

Norwegen hat sich zum Ziel gesetzt, seine CO2-Emissionen bis 2030 um 50 % zu senken (vgl. mit 1990). Ein zentraler Weg, dieses zu erreichen, ist die Elektrifizierung neuer Gesellschafts- und Wirtschaftsbereiche. Um diesen anstehenden Bedarf an zusätzlicher Elektrizität zu stillen, wird geschätzt, dass Produktionskapazitäten im Umfang von 30-50 TWh in den nächsten Jahren notwendig sein werden. Zentrale Anwendungsgebiete für diese Elektrifizierung sind v.a. die Industrie sowie der Transportsektor. Im privaten Transportsektor ist Norwegen bereits ein führender Verbrauchermarkt und hat bereits günstige Marktbedingungen für Elektromobilität geschaffen. Daher stehen bei der Elektrifizierung des Transportsektors derzeit v.a. die Schifffahrt und mittel- bis langfristig auch die Luftfahrt im Fokus. Darüber hinaus sollen in den nächsten 20 Jahren die größten Industrieanlagen des Landes elektrifiziert werden.

Da das norwegische Stromnetz auf allen Ebenen einen teilweise sehr hohen Modernisierungsbedarf aufweist, gleichzeitig aber in den kommenden Jahren der Elektrizitätsverbrauch steigen wird, besteht ein Bedarf an Technologien und digitalen Lösungen zur Regulierung des Stromnetzes, sodass Lasten gleichmäßig verteilt werden können, Konsumenten ihren Verbrauch besser steuern können und letztlich die Versorgungssicherheit der produzierenden Industrie, aber auch aller anderen wirtschaftlichen Sektoren und der Privatverbraucher gewährleistet ist. Hierzu gehören digitale Tools zur Überwachung und Steuerung des Energiesystems, jedoch auch Speichertechnologien, Lösungen für die Mobilitätsinfrastruktur sowie nicht zuletzt physische Komponenten und Equipment für das Stromnetz, um dessen Leistungsfähigkeit zu erhalten.

Norwegische Akteure in diesem Bereich sind offen für Kooperationen mit innovativen KMU aus Deutschland, sowohl bei Test- und Demonstrationsprojekten als auch bei einer kommerziellen Umsetzung. Wichtige Treiber in der Entwicklung der norwegischen Energieinfrastruktur sind Netzbetreiber, Städte und Kommunen mit konkreten Smart City- oder Smart Grid-Vorhaben sowie Cluster und Forschungszentren.

Weiterführende Informationen

  • AHK-Geschäftsreise

    Veranstaltung: Netzinfrastruktur inklusive Speicher in Norwegen

    02.11.2020 –05.11.2020
    Norwegen

    Öffnet Einzelsicht