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Marktanalysen 03.03.2020 - Gebäudeeffizienz

Die Niederlande - Wärmeinfrastruktur AHK-Zielmarktanalyse 2020

Einleitung

Bis spätestens 2050 sollen die Niederlande klimaneutral sein. Bis 2030 sollen die CO2-Emissionen bereits um 49 % im Vergleich zu 1990 verringert werden. Dies ist eine große Herausforderung für ein Land, das sich bisher aus dem eigenen Gasvorkommen bedienen konnte. Erdgas wurde seit Entdeckung der niederländischen Erdgasfelder zur wichtigsten Quelle für die niederländische Energieversorgung. Mittlerweile ist das niederländische Gasfeld zu mehr als 80 % ausge-schöpft und schwere Erdbeben in der Region der Groninger Gasfelder führten dazu, dass sich die niederländische Regie-rung für einen Erdgasausstieg entschied. Auch die energiepolitischen Ziele der Europäischen Union setzen die Niederlande enorm unter Druck, die niederländische Wärmeinfrastruktur zukünftig nachhaltiger zu gestalten. Noch 2016 standen die Niederlande im EU-Ranking der erneuerbaren Energieerzeugung auf dem vorletzten Platz.

  • Anwendungsfeld/ Technologie: Gebäudeeffizienz, Energieinfrastruktur, Energieerzeugung
  • Zielmarkt: Niederlande
  • Zielregion: Europa, Nordwesteuropa, EU
Zielmarktanalyse Niederlande 2020

Die niederländische Regierung ist sich darüber im Klaren, dass die Wärmewende fortan systematisch angegangen werden muss und verabschiedete im Juni 2019 ein neues Klimaatakkoord (Klimaabkommen). Laut Klimaatakkoord müssen bis 2050 rund 7 Millionen Haushalte und 1 Million Gebäude vom Erdgasnetz abgekoppelt und regenerativ beheizt werden. Schon jetzt werden Bauprojekte, die nach dem 1. Juli 2018 genehmigt wurden, nicht mehr an das Gasnetz angeschlossen. Um die neuen Ziele zu erreichen, müssen zudem bis 2030 die ersten 1,5 Millionen bestehenden Wohnungen nachhaltig saniert werden. Dieser Prozess wird von den Gemeinden, in enger Zusammenarbeit mit Bürgern und anderen Stakehol-dern, regional durchgeführt. Regierung und Banken stimulieren diese Wärmewende anhand attraktiver Fonds und Finanzierungsmöglichkeiten.

Für deutsche Unternehmen bietet diese Entwicklung gute Marktchancen. Um die Wärmewende erfolgreich durchführen zu können, fehlt es den Niederlanden an Fachkräften und sie sind auf Fachkompetenzen aus dem Ausland angewiesen. Statt Erdgas müssen in den Niederlanden laut Klimaabkommen immer mehr Wärmenetze gebaut werden. Etwa 650.000 Häuser sind derzeit an ein Wärmenetz angeschlossen. Diese Zahl soll sich in den nächsten zehn Jahren verdreifachen. Hier ergeben sich gute Absatzmöglichkeiten für deutsche Technologieanbieter.

Weiterführende Informationen

  • AHK-Geschäftsreise

    Veranstaltung: Wärmeinfrastruktur inkl. Brennstoffzellenheizung in den Niederlanden

    23.03.2020 –26.03.2020
    Niederlande

    Öffnet Einzelsicht