Die Nutzung erneuerbarer Energieträger erfolgt zumeist noch im kleinen Maßstab und netzunabhängig. Dennoch verfolgt die Regierung ambitionierte Ziele bezüglich des Ausbaus der Erneuerbare-Energien-Kapazitäten des Landes. So sollen, gemäß des Plans zur nationalen Energiepolitik, bis 2025 23 % des Primärenergiemixes aus erneuerbaren Energiequellen stammen. Darüber hinaus hat sich die Jokowi-Administration im Rahmen des Pariser Klimaschutzabkommens zu einer Absenkung der Treibhausgasemissionen verpflichtet. Zudem würde ein Ausbau der erneuerbaren Energien die Abhängigkeit von Erdölimporten aus dem Ausland verringern. Um möglichst alle Ziele und Verpflichtungen zu erfüllen, ist ein deutlicher Ausbau der erneuerbaren Energien nötig, was Chancen für deutsche Unternehmen eröffnet.

Betrachtet man die natürlichen Gegebenheiten in Indonesien, wird deutlich, dass insbesondere Solar- und Windenergie großes Potenzial bieten. Die durchschnittliche global-horizontale Sonneneinstrahlung liegt bei 4,80 kWh/m²/Tag, die durchschnittliche Windgeschwindigkeit zwischen 3 und 7 m/s. Das Gesamtpotenzial an Energie aus Wind- und Solarenergie liegt bei fast 270.000 MW, hiervon wird bislang nur ein Bruchteil genutzt.

Seit einigen Jahren treibt die indonesische Regierung die Liberalisierung des Energiemarkts voran. So ist es seit 2009 beispielsweise erlaubt, dass private Akteure Strom erzeugen und verkaufen. Hinzu kommen weitere Anreizsysteme sowie Liberalisierungen, z. B. die Einrichtung sogenannter „One-Stop-Shops“ zur schnelleren Abwicklung von Lizenzierungsprozessen oder auch steuerliche Anreize. Grundsätzlich stellt der Ausbau der nationalen Infrastruktur einen Schwerpunkt der aktuellen Regierung dar.