Die geographische Lage Estlands eignet sich hervorragend für die Versorgung mit Bioenergie: eine niedrige Bevölkerungsdichte, relativ niedriger Energieverbrauch und eine Fülle an Wäldern und Biomasse. Biomasse, Biogas und Abfall bildeten im Jahr 2018 insgesamt 60 % der gesamten Energieproduktion aus erneuerbaren Energien. Davon wurden 1.006 GhW Strom erzeugt. Aufgrund der letzten Jahre in der Entwicklung der Abfallwirtschaft wird auch Biogas von Mülldeponien und Wasserfilterstationen für die Produktion von Elektroenergie genutzt. Im Jahr 2018 wurden aus Biogas insgesamt 37,6 GWh Strom produziert und in das Netz eingespeist.

Angesichts der bedeutenden Rolle der Industrie im Energieverbrauch kommt der Nutzung erneuerbarer Energien zur Eigenversorgung in der Industrie in Estland eine wichtige Funktion zu. Eine dauerhafte Verfügbarkeit von Energie ist für die Unternehmen genauso wichtig wie ein guter Energiepreis. Oft sind die Investitionsausgaben zur Installation neuer Anlagen hoch. Auch die Produktionskosten können in manchen Fällen höher liegen als bei der Energieerzeugung aus fossilen Energiequellen. Deshalb haben Verfahren mit erneuerbaren Energien vor allem dann gute Chancen, wenn sie mittelfristig auch Kosten senken. Energiesparende und innovative Technologien sind stark nachgefragt, ebenso wie Dienstleistungen im Bereich der Planung von Neuanlagen und -bauten oder der Modernisierung bestehender Anlagen und Gebäude