Navigation

Marktanalysen 12.12.2019 - Energieerzeugung

Südkorea: Offshore-Windenergie AHK-Zielmarktanalyse

Einleitung

Seit dem Amtsantritt von Präsident Moon Jae-in im Jahr 2017 strebt die koreanische Regierung mit ihrer Energiepolitik auf Grundlage des „Erneuerbare Energien 3020 Umsetzungsplan“ an, den Anteil der erneuerbaren Energien an der nationalen Stromerzeugung bis 2030 auf 20% zu erhöhen. Unter Berücksichtigung dessen, dass der Anteil an erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung bei ca. 7% liegt, gilt das verfolgte Ziel der Energiepolitik als ambitioniert. Die neue Regierung verfolgt jedoch zielstrebig Programme, Richtlinien und Subventionen, um die Energiewende aktiv voranzutreiben.

  • Anwendungsfeld/ Technologie: Energieerzeugung, Windenergie
  • Zielmarkt: Südkorea
  • Zielregion: Asien, Ostasien
ZMA Südkorea 2019

Auch der von der aktuellen Regierung angekündigte Plan, alle Kernreaktoren des Landes langfristig abzuschalten, zeigt die zunehmende Bedeutung erneuerbarer Energiequellen in Korea. Darüber hinaus steigt auch in der öffentlichen Wahrnehmung das Bewusstsein für die Notwendigkeit der Abkehr von der Atomkraft hin zu erneuerbaren Energien – insbesondere die in Südkorea extrem hohe Feinstaubbelastung treibt hierbei den Fokus auf erneuerbare Energien voran. Ein Hindernis sind jedoch die günstigen Strompreise in Korea und die stark von der Regierung dominierte Energieversorgung, die sich negativ auf die Bereitschaft zu privaten Investitionen in erneuerbare Energien auswirken. Eine zentrale Aufgabe der koreanischen Regierung ist es daher, Bürger aktiv in das Thema erneuerbare Energien einzubeziehen und ihre Teilhabe zu steigern, um das Bewusstsein für eine „koreanische Energiewende“ in der Gesellschaft zu steigern.

Insgesamt befindet sich die koreanische Energiewende hin zu erneuerbaren Energien jedoch noch in der Anfangsphase und stellt daher für Südkorea eine Herausforderung dar, auch weiterhin eine stabile Energieversorgung zu gewährleisten. Hierbei steht für die Regierung gemäß dem „Erneuerbare Energien Umsetzungsplan 3020“ die Ausweitung der Installati-onskapazitäten von PV- und Windenergieanlagen im Mittelpunkt. Insbesondere Offshore-Windenergie ist von großem Interesse – auch durch die sehr gute geographische Lage Südkoreas als südlicher Teil der Koreanischen Halbinsel, die ein hohes Anwendungspotenzial für Windenergie ermöglicht.

Im Bereich Windenergie soll sich der Anteil von Windenergie an der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien bis 2030 mit einer Kapazität von 17,7 GW (+16,5 GW) auf 27% erhöhen. Der Ausbau der Offshore-Windenergie bietet vielfältige Chancen für Südkorea. Der anvisierte Ausbau der selbständigen Energieerzeugung wird in Südkorea zukünftig zu einer geringeren Abhängigkeit von internationalen Energiemärkten führen. Zudem besteht durch eine Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen die Chance, Offshore-Windenergie als zukünftigen Wachstumsmotor zu etablie-ren und eine Vielzahl neuer Arbeitsplätze zu generieren.

Für deutsche Unternehmen im Bereich Offshore-Windenergie besteht durch stabile politische und rechtliche Rahmenbe-dingungen eine gute Basis für Geschäftsaktivitäten in Südkorea. Die geographische Lage des Landes ermöglicht zudem auch die Möglichkeit für anschließende Markteinstiege in weitere ostasiatische Länder wie Japan, Taiwan oder China, die ebenfalls einen Ausbau der Offshore-Windenergie verfolgen. Der äußerst positive Ruf von Produkten und Technologien „made in Germany“ im Bereich des Anlagen- und Maschinenbaus sowie Deutschlands Stellung als Vorbild für die südkoreanische Energiewende bietet deutschen Unternehmen eine inhärente gute Ausgangsposition im Wettbewerb auf dem südkoreanischen Markt.

Weiterführende Informationen

  • AHK-Geschäftsreise

    Veranstaltung: Offshore-Windenergie in Südkorea

    02.11.2020 –05.11.2020
    Online

    Öffnet Einzelsicht