Deutsche Unternehmen können davon profitieren, dass der Bedarf an Technologien und Geschäftsideen im Bereich Biogas und KWKK aktuell sehr hoch ist, diese Nachfrage in vielen Fällen aber nicht mit brasilianischen Lösungen gedeckt werden kann. Besonders groß ist das Potenzial im agrarwirtschaftlichen Bereich. Vor allem Rinder- und Schweinebetriebe machen sich bereits die Biogas- und Biomethanerzeugung zur Selbstversorgung zunutze, schaffen es bisher aber in den meisten Fällen nur einen Teil ihres Energie- und Kraftstoffbedarfs auf diese Weise zu decken.

Herausforderungen bestehen auch in anderen Sektoren wie der städtischen Versorgung oder der Lebensmittelindustrie, insbesondere in den Bereichen Abfallbehandlung, Abwasseraufbereitung oder auch Verwendung verschiedener Substrate zur Biogaserzeugung. Mit effizienteren, genau auf die individuellen Bedürfnisse der jeweiligen Kunden zugeschnittenen sowie finanziell erschwinglichen Technologien kann eine bessere Wertschöpfung erzielt werden. In diesem Bewusstsein besteht von brasilianischer Seite durchaus Investitionsbereitschaft, sodass sich hier für deutsche Unternehmen gute Markteintrittsmöglichkeiten bieten.

Wie sich in Gesprächen mit lokalen Produzenten oder auch Energieunternehmen herausgestellt hat, ist das Interesse auf Seiten der Brasilianer durchaus vorhanden. Ebenso gibt es Investitionspotenzial und infrastrukturelle Rahmenbedingungen, welche den Eintritt in den Bioenergiemarkt begünstigen. Wichtig ist es, den möglichen brasilianischen Partnern aufzuzeigen, dass Bioenergie Zukunft hat, dass es passende Lösungen gibt, dass Fehler und Scheitern aus der Vergangenheit nicht zukunftsweisend sind und vor allem ist es von großer Bedeutung, Empathie und Verständnis für die in Brasilien geltenden Konditionen zu zeigen. Somit können letztendlich erfolgreiche bilaterale Beziehungen zustande kommen und beide Seiten voneinander profitieren.