Ziel der koreanischen Regierung ist das Energieversorgungssystem, bei dem Kohle- und Kernkraft einen Anteil von mehr als 70% an der Stromerzeugung ausmacht, auf erneuerbare Energien umzustellen und dabei auch Aspekte der Umwelt und Si-cherheit zu berücksichtigen. Die Regierung Moon Jae-In Regierung (seit 2017) will mit ihrer Politik „Erneuerbare Energie 3020“ den Anteil der erneu-erbaren Energien an der Stromerzeugung bis 2030 auf 20% erhöhen.

Aufgrund der Tatsache, dass Strom in Korea relativ günstig und die Energieversorgung stark von der Regierung abhängig ist, gab es bislang kaum Gelegenheiten, die Art der Energiezufuhr für Wohnungen und Gebäude als Mieter selbst zu wählen. Die jetzige Regierung legt einen starken Fokus darauf, Bürger zur Teilnahme an dem Thema erneuerbare Energien zu bewegen und das Bewusstsein für dieses in der Gesellschaft hervorzurufen.

Da sich Korea noch in der An-fangsphase hinsichtlich einer Neuausrichtung auf ein nachhaltiges Energiesystem befindet, ergeben sich für ausländische Unternehmen Möglichkeiten, in den koreanischen Markt frühzeitig einzutreten. Im Forschungsbereich, aber auch im technologischen Bereich der erneuerbaren Energien, sollen die Kapazitäten ausgeweitet werden. Weitere Vorteile ergeben sich für deutsche Unternehmen insofern, da deutsche Technologien in Korea sehr positiv bewertet werden.

Obwohl der Energiemarkt stark vorangetrieben wird, ist der Markt im Wärmesektor für erneuerbare Energien kaum etabliert. Dies stellt für deutsche Unternehmen zwar einerseits eine Herausfor-derung dar, in den koreanischen Markt einzutreten. Andererseits sind deutsche Technologien sowohl bei der koreani-schen Regierung als auch bei den südkoreanischen Unternehmen überaus positiv angesehen, sodass sich gute Chancen für deutsche Unternehmen ergeben können, bereits in der Planungsphase mitzuwirken und von Beginn an Partnerschaf-ten mit koreanischen Unternehmen und Institutionen zu bilden und zu festigen.