Die brasilianische Regulierungsbehörde ANEEL hat eine Ausschreibung von Pilotprojekten im Bereich Energiespeicher in Kombination mit erneuerbaren Energien (Windenergie und Photovoltaik) veröffentlicht. Sie findet im Rahmen eines Forschungs- und-Entwicklungsprogramms statt, bei dem neben der ANEEL unter anderem das brasilianische Unternehmen für Energiestudien (EPE), das Ministerium für Bergbau und Energie (MME) sowie die brasilianische Entwicklungsbank (BNDES) Stimmrechte haben.

Um das Potenzial und die Anwendungsmöglichkeiten für Energiespeicherlösungen im Zusammenhang mit erneuerbaren Energien praxisnah auszuloten, arbeitet die ANEEL mit lizensierten brasilianischen Energieversorgungsunternehmen (EVUs) zusammen. Diese haben sich präqualifiziert und damit Interesse an der Umsetzung und Finanzierung von Pilotprojekten bekundet. Die ANEEL hat bereits eine entsprechende Liste interessierter staatlicher und privater EVUs auf ihrer Internetseite veröffentlicht. Bis zum 22.12.2016 können nun Projektvorschläge an die Behörde gesandt werden, wobei die EVUs Kooperationen mit öffentlichen Forschungseinrichtungen und mit privaten Unternehmen eingehen können. Laut den Erfahrungen der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH schreiben interessierte öffentliche EVUs Forschungsprojekte aus, um diese dann bei der ANEEL einzureichen. Mit privaten EVUs seien hingegen auch direkte Absprachen möglich. Art und Größe der einzureichenden Vorhaben wurden nicht festgelegt, allerdings müssen konkrete Pilotprojekte installiert werden. Weitere wichtige Elemente bei der Ausschreibung sind das Training von Fachpersonal sowie Forschungskooperationen. Konkret empfiehlt die ANEEL den ausführenden Unternehmen bei der Projektplanung Partnerschaften mit nationalen und internationalen Forschungseinrichtungen einzugehen, um ihre Chancen für eine erfolgreiche Teilnahme zu erhöhen. Gemäß der GIZ ergeben sich im Zuge der Ausschreibung gute Kooperationsmöglichkeiten für deutsche Unternehmen oder Forschungsinstitutionen mit lokalen Partnern in Brasilien. Die Phase der Konsortialbildung wird erwartungsgemäß im September stattfinden.