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Am 26. Januar 2016 verabschiedete das Parlament der argentinischen Provinz Jujuy ein Gesetz zur Förderung von Solarenergie. Die knapp 720.000 Einwohner zählende Provinz möchte so insbesondere der ländlichen Bevölkerung Zugang zu sauberer Energie verschaffen. Das Gesetz 5.904 sieht dabei sowohl den Ausbau von Photovoltaik (PV) zur Strom- als auch von Solarthermie (ST) zur Wärmeversorgung vor. Daneben sollen Energieeffizienzmaßnahmen gefördert und dadurch der Stromverbrauch gesenkt werden.

Mit dem Ziel, Jujuy zu einer „Solarprovinz“ zu machen, soll die Nutzung von Solarthermie und Photovoltaik insbesondere in öffentlichen Gebäuden, in Haushalten und in Produktionsstätten durch günstige Kredite unterstützt werden. Als weitere Fördermaßnahmen für Solarenergieprojekte befreit das Gesetz die Anlagenbetreiber von der Mehrwertsteuer für den Erwerb von Komponenten sowie von der Umsatzsteuer für aus den Anlagen generierte Erlöse. Die Investoren erhalten außerdem Zugang zu einem Investitionsförderungsfonds, der noch eingerichtet werden soll. Zudem etabliert das Gesetz die Einführung eines Registers für Solaranlagen sowie die Umsetzung von Machbarkeitsstudien. Details zu den geplanten Energieeffizienzmaßnahmen wurden noch nicht veröffentlicht.

Das Gesetz 5.904 ist angelehnt an die nationale Gesetzgebung. Die PV-Anlagen-Betreiber erhalten daher die im nationalen Gesetz Nr. 26.190 festgelegte Einspeisevergütung für Photovoltaik in Höhe von 0,9 Argentinischen Pesos/kWh (ca. 0,08 Euro/kWh), zahlbar über 15 Jahre.

Jujuy ist insbesondere um den Ausbau der Solarenergie bemüht, da die Provinz mit 7,5 kWh/m2/d im Sommer mit die höchsten Einstrahlungswerte Argentiniens aufweist. Anfang 2016 waren in Jujuy ca. 4.000 100-W-PV-Anlagen installiert, zur Solarthermie liegen keine Angaben vor.

Erst im September 2015 hatte die Regierung Argentiniens ein nationales Ausbauziel von 8% am Stromverbrauch bis zum 31. Dezember 2017 festgelegt. Im Jahr 2014 stellten erneuerbare Energien (außer großer Wasserkraft) erst 1,5% des argentinischen Elektrizitätskonsums (vgl. Marktnachricht vom 09. Oktober).