GICON®-Gruppe: Pilotanlage zur energetischen Verwertung organischer Reststoffe im Großraum Paris

© GICON-Großmann Ingenieur Consult GmbH

Im Großraum Paris erzeugen mehrere Millionen Menschen enorme Mengen an Abfällen und Abwasser. Das Projekt, welches unter der Leitung der GICON®-Gruppe in Zusammenarbeit mit den Partnern Tilia SAS (Paris), Fraunhofer IGB (Stuttgart), DBFZ Deutsches Biomasseforschungszentrum gemeinnützige GmbH (Leipzig) und France Biogaz Valorisation (Strasbourg) verwirklicht wurde, zielt darauf ab, den Biomethanertrag aus der Verwertung von organischen Abfällen in Kombination mit Klärschlamm zu optimieren.

Innovative Verfahrenskombination

Die errichtete Pilotanlage in Triel-sur-Seine nutzt eine innovative Verfahrenskombination, die im Vergleich zu herkömmlichen Techniken eine deutlich höhere Biomethanausbeute erreicht sowie die Rückgewinnung der Nährstoffe Stickstoff und Phosphat ermöglicht. Die Anlage wurde im Rahmen einer wegweisenden Innovationspartnerschaft im Auftrag der französischen regionalen öffentlichen Verbände SIAAP und Syctom errichtet, die für die Behandlung und Verwertung von Haushaltsabfällen sowie die Abwasseraufbereitung zuständig sind. Im Herbst 2024 nahm sie einen zwölfmonatigen Testbetrieb auf, um die langfristige Effizienz und Wirtschaftlichkeit des neu entwickelten Verfahrenskonzepts zu evaluieren.

„Die Einweihung dieser Pilotanlage markiert einen wichtigen Schritt in Richtung einer nachhaltigen, kreislauforientierten Wirtschaft“, erklärte Dr. Hagen Hilse, Geschäftsführer des international agierenden Ingenieurdienstleisters GICON. „Mit dieser Technologie können wir organische Reststoffe nicht nur als Abfall, sondern als wertvolle Ressource betrachten, die zur Energieproduktion und zur Schaffung neuer Produkte genutzt wird.“

Eine Visitenkarte für den französischen Markt

Mit der Inbetriebnahme der Anlage demonstriert GICON seine Leistungsfähigkeit und konnte erste Kontakte im französischen Abfall- und Biogasmarkt knüpfen, um sich für die Planung von Folgeprojekten zur Verwertung organischer Abfälle zu empfehlen. Der innovative Character des Projekts sowie das Engagement des Konsortialführers GICON waren ausschlaggebend dafür, dass das Projekt von der Exportinitiative Energie im Rahmen des Renewable-Energy-Solutions-Programms gefördert wurde.

„Diese Pilotanlage ist ein Paradebeispiel für die Innovationskraft, die wir benötigen, um den Herausforderungen des Klimawandels und der Ressourcenverknappung zu begegnen“, sagte Dr. Markus Wolperdinger – Institutsleiter Fraunhofer IGB.

Mit dem RES-Programm unterstützt die Exportinitiative Energie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) insbesondere kleine und mittelständische deutsche Unternehmen der Erneuerbare-Energien sowie Energieeffizienz-Branche mit innovativen Lösungen bei der Erschließung neuer Absatzmärkte. Im Rahmen des Programms werden Referenzanlagen in einem Zielmarkt errichtet und mit Unterstützung der Deutschen Energie-Agentur GmbH öffentlichkeits- und werbewirksam vermarktet. Durch Informationsvermittlung sowie Schulungsaktivitäten soll die Nachhaltigkeit des Markteintritts gefördert und die Qualität klimafreundlicher Technologien aus Deutschland demonstriert werden.