Industrie im Wandel: Energieeffizienz als Schlüssel zur Dekarbonisierung in den USA

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Während Michigan mit einem Energiemix aus 41% Erdgas, 23% Kohle und 19% Kernenergie das Ziel verfolgt, bis 2040 klimaneutral zu werden, setzt Illinois auf einen ambitionierten Klimaplan: 100% erneuerbare Energien bis 2050. Doch wie kann die Industrie klimaneutral werden, ohne ihre Wettbewerbsfähigkeit zu gefährden? Diese zentrale Frage stand im Fokus zweier hochkarätiger Fachkonferenzen, die Anfang November 2024 in Detroit und Chicago stattfanden.

In Detroit lag der thematische Schwerpunkt auf den technologischen Anforderungen und wirtschaftlichen Chancen der Dekarbonisierung. Justine Johnson, von der Michigan Economic Development Corporation, gab einen Einblick in Michigans „Future Mobility Plan“. Ein Highlight war die Keynote zur deutschen Strategie für die Dekarbonisierung von Beatrice Schulz vom Bundesverband für Energiespeicher Systeme e.V. Sie gab Einblicke in die Entwicklung der Energiespeicherung in Deutschland und betonte deren wichtige Rolle für eine flexible, sichere und klimaneutrale Energieversorgung. Insbesondere die effiziente Nutzung von Wärme in industriellen Anwendungen wurde hervorgehoben, da die Anforderungen an industrielle Wärmesysteme oft komplex und energieintensiv sind.

Ein weiterer Höhepunkt war eine Podiumsdiskussion unter der Leitung von Jim Saber, Präsident und CEO von NextEnergy. Experten aus Deutschland und den USA tauschten sich über zentrale Fragestellungen aus: Wie kann Wasserstoff in der Industrie und Mobilität eingesetzt werden? Welche regulatorischen Hürden gibt es? Und wie kann Abwärme effizient genutzt werden?

Energieeffizienz als Schlüssel zur Dekarbonisierung in den USA

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Die Konferenz in Chicago setzte den thematischen Fokus auf die regulatorischen und technologischen Herausforderungen der industriellen Dekarbonisierung. Chris Heckle vom Argonne National Laboratory präsentierte wegweisende Forschungsprojekte zur industriellen Dekarbonisierung, während Samuel Gage von Energetics die „Industrial Decarbonization Roadmap“ des US-Energieministeriums vorstellte. Erneut betonte Beatrice Schulz, dass Speichertechnologien essenzielle Bausteine für die Dekarbonisierung sind. In der abschließenden Paneldiskussion unter Leitung von Samuel Gage wurden zentrale Fragen erörtert: Welche Strategien gibt es, um Produktionsprozesse zu elektrifizieren? Und welche Rolle spielt die Digitalisierung bei der Dekarbonisierung?

Die Konferenzen am 6. und 7. November 2024 boten sieben deutschen Unternehmen eine Plattform, ihre innovativen Technologien einem internationalen Fachpublikum zu präsentieren. Durch die Kombination aus Fachvorträgen, Best-Practice-Beispielen und Networking-Möglichkeiten konnten sie wertvolle Kontakte knüpfen und Einblicke in die Marktanforderungen der USA gewinnen.

Die Veranstaltungen wurden im Rahmen der Exportinitiative Energie von der Deutsch-Amerikanischen Handelskammer Midwest in Zusammenarbeit mit der energiewaechter GmbH im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) organisiert.