RES-Projekt Uganda

© Tahir Lalani Photography

Das Solarstrompotenzial Ugandas wird trotz intensiver Sonneneinstrahlung bisher wenig genutzt. Hauptgründe dafür sind die begrenzte Infrastruktur, hohe Anfangsinvestitionen und fehlende Finanzierungsmodelle. Während die Stromversorgung in Kampala besser ist als in ländlichen Regionen Ugandas, bleibt sie dennoch unzuverlässig und von häufigen Ausfällen geprägt. Dies zwingt viele Haushalte und Unternehmen, auf Generatoren zurückzugreifen. Gleichzeitig leidet die Mobilität in der Stadt unter überlasteten Straßen, sodass Motorradtaxis, sogenannte Boda-Boda ein unverzichtbares Transportmittel sind. Nachhaltige Projekte zur Förderung von Solarstrom und Elektromobilität, etwa durch solarbetriebene Ladestationen, bieten Lösungen für beide Herausforderungen. Sie können sowohl die Energieversorgung von Unternehmen stabilisieren als auch den Übergang zu umweltfreundlichen Verkehrsmitteln fördern.

Einfache Anlagenkonzepte zum Eigenverbrauch für nachhaltig orientierte Unternehmen

Das deutsche Konsortium enPower.life und Envidatec zusammen mit dem jüngst gegründeten Tochterunternehmen, der enPower.life Uganda ltd. gehen mit ihrem Geschäftsmodell auf die aktuellen Herausforderungen des ugandischen PV-Markts ein und bieten Unternehmen vor Ort eine nachhaltige Alternative zur eigenen Solarstromproduktion an. Die ersten Kunden sind aus dem Hotel- und Restaurantbereich, Krankenhäuser und Shoppingcenter. In Zusammenarbeit mit lokalen EPCs bietet enPower.life ihnen standardisierte Solarstrompakete mit Leistungen von 40 kWp oder 65 kWp an. Die Finanzierung sowie Installation aber auch Wartung und Betrieb der Anlagen werden von der enPower.life Uganda ltd. übernommen. Mit den Kunden werden Leasingverträge über 20 Jahre abgeschlossen. Sie profitieren somit von einem Rundum-Sorglos-Paket, das ihnen nicht nur große Investitionskosten erspart, sondern auch laufende Stromkosten senkt und gleichzeitig eine zuverlässige, eigenständig Produktion von grünem Strom ermöglicht. Eine Buy-Out-Option ist im Geschäftsmodell ebenfalls vorgesehen, so dass die Unternehmen nach einer gewissen Zeit auch Besitzer der Anlage werden können.

Hinzu kommt, dass enPower.life mit jedem PV-Anlagen-Paket auch die Installation von solarbetriebenen Ladestationen für E-Autos sowie – und das ist für den ugandischen Markt aktuell sogar von größerer Relevanz – Ladepunkte für E-Boda-Bodas anbietet. Für den Ausbau der E-Mobilität im ugandischen Markt plant enPower.life zudem strategische Partnerschaften mit ugandischen E-Boda-Herstellern wie Zembo, Modjo Energies und GOGO Electric.

Feierliche Einweihung der enPower.life-Referenzanlage in Kampala

Im Rahmen des Renewable-Energy-Solutions-Programms (RES-Programm) hat enPower.life auf dem Dach des japanischen Restaurants Yujo Izakaya in Kampala eine PV-Anlage als Referenzanlage errichtet. Diese wurde am 14. November 2024 feierlich eingeweiht. Das 40 kWp Standardsystem von enPower.life wurde an die Bedürfnisse des Restaurants angepasst. Ein 35 kWp PV-System auf dem Dach des Yujo Izakaya versorgt sowohl das Restaurant als auch die Geschäfte im angrenzenden Nekosero-Einkaufs- und Lifestyle-Komplex mit Solarenergie. Ganz zur Freude des Gründers und CEO von Yujo Izakaya, Hanif Rehemtulla: „Dank der Zusammenarbeit mit enPower.life können wir den bisher bedeutendsten Schritt in Richtung unseres Nachhaltigkeitsziels machen. Durch die Nutzung der Sonnenenergie am Tag reduzieren wir die Belastung des lokalen Stromnetzes, senken unsere Stromkosten erheblich und inspirieren andere, unserem Beispiel zu folgen.“ Darüber hinaus umfasst das enPower.life-Anlagenkonzept drei 11-kW-Ladestationen für Elektroautos, die mit PV-Strom des Restaurants betrieben werden.

RES-Projekt Uganda

© Tahir Lalani Photography

Zusätzlich wurde für eine solarbetriebene Ladestation für E-Bodas speziell eine PV-Kapazität von 5 kWp hinzugefügt. Diese Ladestation wird von Zembo und Women on Wheels genutzt und fördert den sicheren und nachhaltigen Transport für E-Boda-Fahrerinnen in Kampala. Women on Wheels ist ein lokales Programm, das darauf abzielt, Frauen durch Mobilität und Transport zu stärken. Die Initiative bietet Frauen Schulungen an, um qualifizierte Motorradfahrerinnen auszubilden, was ihnen den Zugang zu Beschäftigungsmöglichkeiten im Bereich des kommerziellen Motorradtransports ermöglicht.

Die Einweihungsveranstaltung brachte hochrangige Persönlichkeiten aus Politik, Vereinen und Verbänden der Solarindustrie und der E-Mobilität für einen inspirierenden Austausch zusammen. Zu den Rednerinnen gehörten der Deutsche Botschafter in Uganda, Matthias Schauer, der die offizielle Eröffnung der PV-Anlage begleitete, sowie Hon. (Prof) Robinah Nanyunja, Präsidentin des Women Entrepreneurship Forum Africa (WEFA) und CEO der Uganda Solar Energy Association (USEA). Dieses Projekt zeigt, wie Solarenergie in einem kommerziellen Umfeld zugänglich und erschwinglich sein kann und stellt einen weiteren Fortschritt für die Erzeugung erneuerbarer Energien und E-Mobilität in Uganda dar.

Mit dem RES-Programm unterstützt die Exportinitiative Energie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) insbesondere kleine und mittelständische deutsche Unternehmen der Erneuerbare-Energien sowie Energieeffizienz-Branche mit innovativen Lösungen bei der Erschließung neuer Absatzmärkte. Im Rahmen des Programms werden Referenzanlagen in einem Zielmarkt errichtet und mit Unterstützung der Deutschen Energie-Agentur GmbH öffentlichkeits- und werbewirksam vermarktet. Durch Informationsvermittlung sowie Schulungsaktivitäten soll die Nachhaltigkeit des Markteintritts gefördert und die Qualität klimafreundlicher Technologien aus Deutschland demonstriert werden.