Uganda: Mit klimafreundlicher Stromversorgung zu wirtschaftlicher Stabilität und Prosperität in der Landwirtschaft

© Arnold @attacheug

Der Energiesektor Ugandas befindet sich seit einiger Zeit im Wandel und in den letzten Jahren konnten bemerkenswerte Fortschritte erzielt werden. Dennoch sind Stromausfälle, insbesondere in ländlichen Gebieten, weiterhin weit verbreitet. Die größten Herausforderungen sind die geringe Netzabdeckung und die unzuverlässige Versorgung. Wasserkraft, die dominierende Energiequelle des Landes, ist von saisonalen Schwankungen abhängig, was die Stromversorgung in vielen Regionen zusätzlich erschwert.

Stabile Energieversorgung für die Landwirtschaft

Die ugandische Regierung setzt verstärkt auf den Ausbau erneuerbarer Energien, insbesondere auf Photovoltaik, um diese Problematik zu lösen. Das ist von zentraler Bedeutung, da eine unzuverlässige Stromversorgung das Wirtschaftswachstum des Landes bremst. Vor allem die Landwirtschaft, die mit den Haupterzeugnissen Kaffee und Tee den wichtigsten Wirtschaftszweig des Landes darstellt, ist stark betroffen.

Vor diesem Hintergrund suchte die Igara Growers Tea Factory LTD, eine Teefarm in Ntungamo/Bushenyi, 330 Kilometer südwestlich von Kampala, nach Wegen, ihre Abhängigkeit vom Netzstrom zu verringern. Die Farm, die Tee von etwa 7.000 Kleinbauern verarbeitet, hatte in der Vergangenheit wiederholt mit Stromausfällen zu kämpfen, die die Produktionsprozesse störten. Darüber hinaus führten die hohen Kosten für das dieselbetriebene Notstromaggregat zu steigenden Produktionskosten.

Maßgeschneiderte Lösung

Fündig wurde Igara beim Berliner Energiedienstleistungsunternehmen GRIPS Energy GmbH und dessen ugandischer Tochterfirma GRIPS Energy Uganda. GRIPS entwickelt, finanziert und betreibt maßgeschneiderte Energieversorgungslösungen auf Basis erneuerbarer Energien und ist in West-, Süd- und Ostafrika tätig. Ihre Lösungen sind technologieunabhängig und werden auf die individuellen Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten.

In Zusammenarbeit mit lokalen Installateuren entwickelten GRIPS und die Igara Growers Tea Factory eine maßgeschneiderte Lösung für die Teefarm: eine Freiflächen-Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 499 kWp. Ergänzt wurde das System durch ein bereits vorhandenes Dieselaggregat mit einer Leistung von 725 kW, das während Stromausfällen zum Einsatz kam. Ein auf das Projekt zugeschnittener Diesel-Controller steuert nun die Leistung der PV-Anlage, um die Dieseleinsparungen zu maximieren, ohne das Aggregat zu beschädigen. Zusätzlich verfügt die Anlage über ein internetbasiertes Monitoringsystem mit einem Datalogger, der Fernabfragen und Fernwartungen ermöglicht.

Die Finanzierung der Anlage wurde von GRIPS übernommen, und Igara schloss mit dem Unternehmen einen Leasingvertrag über 20 Jahre ab. Während der Vertragslaufzeit übernimmt GRIPS den Betrieb und die Wartung der Anlage, die von einem ugandischen Subunternehmen ausgeführt werden. Im Rahmen des Renewable Energy Solutions Programms (RES-Programm) der Exportinitiative Energie unterstützte die Deutsche Energie-Agentur (dena) die GRIPS Energy GmbH bei der Umsetzung von Kommunikations-, Marketing- und Schulungsmaßnahmen in Ostafrika.

Feierliche Einweihung

Uganda RES-Projekt

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Am 28. September 2024 wurde die Anlage feierlich unter der Teilnahme von Raphael Magyezi, dem Minister für Kommunalverwaltung in Uganda eingeweiht. Frau Ursula Braun, die Leiterin für Business Development war für GRIPS ebenfalls vor Ort. Auch Vertreterinnen und Vertreter der dena und der GIZ nahmen an der Feier teil und hielten Grußworte. Weitere Teilnehmende, die ebenfalls Reden zur Veranstaltung hielten, waren beispielsweise der Generaldirektor Igaras, Herr Robert Nayebare, Herr Samuel Muheereza, Vorsitzender von Igara sowie Herr Musa Bikanya, Stadtrat von Kyamuhunga. Zudem erhielten lokale Institutionen und potenzielle neue Kunden die Gelegenheit, sich über die Vorteile der Technologie sowie über die Finanzierungslösungen von GRIPS zu informieren.

Mit dem RES-Programm unterstützt die Exportinitiative Energie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) insbesondere kleine und mittelständische deutsche Unternehmen der Erneuerbare-Energien sowie Energieeffizienz-Branche mit innovativen Lösungen bei der Erschließung neuer Absatzmärkte. Im Rahmen des Programms werden Referenzanlagen in einem Zielmarkt errichtet und mit Unterstützung der Deutschen Energie-Agentur GmbH öffentlichkeits- und werbewirksam vermarktet. Durch Informationsvermittlung sowie Schulungsaktivitäten soll die Nachhaltigkeit des Markteintritts gefördert und die Qualität klimafreundlicher Technologien aus Deutschland demonstriert werden.