Produktion von grünem Wasserstoff

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Im Rahmen der Informationsreise der Exportinititaive Energie besuchte eine thailändische Delegation deutsche Unternehmen, um sich über Energiespeicherlösungen zu informieren. Die Veranstaltung bot eine ideale Plattform für den Wissenstransfer und die Entwicklung von Geschäftskontakten zwischen den beiden Ländern.

Thailand setzt auf Wasserstoff als Energiespeicher

Marius Mehner, stellvertretender Geschäftsführer der Deutsch-Thailändischen Handelskammer, betonte die entscheidende Rolle von grünem Wasserstoff bei der Reduzierung der Treibhausgasemissionen: „Thailand strebt bis 2065 das Netto-Null-Emissionsziel an, und grüner Wasserstoff spielt eine vielversprechende Rolle in diesem Prozess.“ Thailand arbeitet aktiv an einer nationalen Wasserstoffstrategie und zeigt wachsendes Interesse innovativen Energietechnologien.

Erste Pilotprojekte im Bereich Wasserstoff wurden im Königreich bereits gestartet, darunter ein Wind-Wasserstoff-Hybridprojekt durch EGAT und das Phi Suea House in Chiang Mai. Zudem wurde ein Lernzentrum von EGAT, das EGAT Learning Center, in Bangkok ins Leben gerufen. „Im November 2022 eröffneten PTT, Bangkok Industrial Gas (BIG) und Toyota die erste Wasserstofftankstelle des Landes in Pattaya (Provinz Chonburi). In diesem Zusammenhang importierte Toyota Brennstoffzellen-Elektrofahrzeuge (FCEVs). Das System wird seit März 2023 auch für Lastkraftwagen, Traktoren und wasserstoffbetriebene Busse getestet“, so Mehner. Ein „Hydrogen Thailand Club“ wurde im Oktober 2020 aufgesetzt. Dieser besteht aktuell aus ausgewählten teilnehmenden Unternehmen aus Thailand (u.a. EGAT, PTT, BIG) und Japan (Mitsui, Toyota, etc.). Auch erste deutsche Unternehmen zeigen Interesse an einer Mitgliedschaft. Der Hydrogen Thailand Club arbeitet derzeit auch an einem „Hydrogen White Paper“.

Deutsch-Thailändische Kooperation - Stimmen aus der Wirtschaft

Mit einem geplanten Ausbau der Batteriespeicherkapazität und der Förderung von P2P-Energiehandel bietet Thailand deutschen Unternehmen eine Vielzahl von Möglichkeiten, ihre innovativen Lösungen im Bereich erneuerbarer Energien einzubringen. Die thailändische Delegation besuchte in Deutschland unter anderem die BAE Batterien GmbH. „Für uns ist Thailand seit fast 20 Jahren ein sehr wichtiger Exportmarkt für unsere hochwertige Batterien für Notstromanwendungen und erneuerbare Energie, welche sich immer noch weiterentwickelt", erklärt Jasper IJspeert von BAE Batterien GmbH. "Vor Kurzem wurde zum Beispiel unser Produktionsprozess durch einen thailändischen Endkunden im Energieversorgungsbereich erfolgreich auditiert. Der Besuch der thailändischen Delegation war für uns eine sehr schöne Möglichkeit, einer Fachdelegation die Vorteile und Anwendungen unserer nachhaltigen Bleibatterien vorzustellen“.

Die thailändische Firma U S O Co, Ltd hat sich seit ihrer Gründung 1975 von einem Importeur von Gasausrüstungsprodukten zu einer internationalen Handelsorganisation entwickelt, die sich mit einer breiteren Palette von Industrieprodukten beschäftigt. "Unsere Vision ist es, Thailand und Südostasien mit den neuesten hochwertigen und umweltfreundlichen Technologien zu versorgen", berichtet Yaovalax Suwanchotchoung, Teilnehmerin der Informationsreise: "Ich sehe im Bereich Wasserstoff großes Potenzial. Mein Ziel für diese Woche war es, Kenntnisse über Geschäftsmodelle in Deutschland zu gewinnen und mich mit deutschen Unternehmen zu vernetzen, die in der H2-Technologie führend sind. Die größten Chancen sehe ich in der Erzeugung von grünem Wasserstoff mit Hilfe der Photovoltaik.“

Chancen für deutsche Unternehmen

Der praxisorientierte Ansatz der Informationsreisen unterstützt den bilateralen Wissens- und Erfahrungsaustausch und fördert das Bewusstsein für die Vorteile von erneuerbaren Energien und Energiespeichern in Thailand. Deutsche Unternehmen knüpfen direkt wichtige Kontakte zu Entscheidern aus Thailand. Sie nutzen die Gelegenheit um ihre Expertise einzubringen und von den sich bietenden Geschäftsmöglichkeiten zu profitieren.