Aufdachanlagen in Nigeria

Aufdachanlagen in Nigeria

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Um etwa 40 Prozent sind die Kosten für Netzstrom seit November 2020 im westafrikanischen Nigeria gestiegen. Die rasante Preisentwicklung ist vor allem für Unternehmen mit konstant hohem Energiebedarf ein Problem. So zum Beispiel für die beiden in Lagos ansässigen Unternehmen Coldcare und UAC Dairies.

Coldcare Limited betreibt Kühllager für gewerblich benötigte Lebensmittel. Zu den Kunden zählen Hotels, Restaurants und der Lebensmittelhandel. Energiekosten machen etwa 40 Prozent ihrer Betriebskosten aus. Durch den Anstieg der Energiepreise sah das Unternehmen seine Rentabilität gefährdet.

In einer ähnlichen Situation befand sich das Lebensmittelunternehmen UAC Dairies. Die Firma stellt unter anderem Speiseeis her und braucht viel Energie für die Kühlung. Auch bei UAC entfallen rund 40 Prozent der gesamten Produktionsausgaben auf die Stromkosten. Angesichts des Preisanstiegs sah UAC-Geschäftsführer Dele Ajayi nur zwei Möglichkeiten: Entweder die Produkte deutlich zu verteuern – eindeutig eine schlechte Lösung – oder das Problem konstruktiv anzupacken und auf alternative Energien umzusteigen.

Solarenergie als beste Lösung

Im Gegensatz zu den Kosten für konventionelle Energie sind die Preise für Photovoltaik in den letzten zehn Jahren um 90 Prozent gefallen. „Unser Unternehmen hat gerade eine umfangreiche Nachhaltigkeitsagenda verabschiedet. Solarenergie einzubeziehen war eine naheliegende Möglichkeit, das Energieproblem zu lösen“, berichtet Dele Ajayi. Vor der Verwirklichung des Solarprojekts waren allerdings rechtliche, technische und finanzielle Fragen zu klären. Deshalb wandte sich das Management von UAC an die Expertinnen und Experten des Projektentwicklungsprogramms (PEP) der Exportinitiative Energie.

Die Beratung durch das PEP-Team ist kostenlos. Sowohl für UAC als auch für Coldcare erstellten die PEP-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter technische und wirtschaftliche Analysen. Unter anderem zeigten sie durch verschiedene Investitionsmodelle das Potenzial für unterschiedliche Kosteneinsparungen auf. Außerdem organisierten sie Business-to-Business-Treffen mit geeigneten Auftragnehmern aus Deutschland.

Einsparungen ohne Vorabinvestitionen

Unabhängig voneinander entschieden sich UAC und Coldcare schließlich für eine Zusammenarbeit mit dem deutschen Anbieter Daystar Power Group. Das Unternehmen bietet erneuerbare Energielösungen für gewerbliche und industrielle Kunden in Afrika an.

Für UAC konzipierte Daystar eine 800 kWp Aufdach-Solaranlage mit Monitoringsystem. Sie deckt an sonnigen Tagen die Hälfte des Tagesstromverbrauchs der Fabrik ab. Coldcare Limited erhielt eine für den Bedarf des Unternehmens passende Aufdach-Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 109 kWp. Damit lassen sich bis zu 40 Prozent des Tagesenergieverbrauchs der Kühlhäuser abdecken. Beide Solaranlagen konnten im Spätsommer 2021 in Betrieb genommen werden. Beide Unternehmen verbrauchen die erzeugte Sonnenenergie selbst und zahlen einen Pauschaltarif pro Kilowattstunde ohne Vorabinvestition, während Daystar Power die Stromsysteme verwaltet und den Betrieb garantiert. Dank dieses Modells können sich UAC und Coldcare ganz auf ihr Kerngeschäft konzentrieren.

Schnelle Umsetzung durch Vorentwicklung

Die Vorentwicklung der Projekte im Projektentwicklungsprogramm stellte sicher, dass die Installationen in Rekordzeit durchgeführt werden konnten. Nur sieben Wochen dauerte die Installation des 800-kWp-Systems auf den Fabrikdächern von UAC. „Saubere Energieprojekte zum Abschluss zu bringen, kann sehr zeitintensiv sein. Mit unseren Kapazitäten und unseren Verbindungen zur nigerianischen Wirtschaft tragen wir dazu bei, diesen Zyklus zu verkürzen. Wir sind stolz darauf, saubere Energie in Nigeria voranzutreiben und gleichzeitig Unternehmen dabei zu helfen, erhebliche Energiekosten zu sparen“, sagt Esther Ayegbajeje, PEP-Länderrepräsentantin in Nigeria.