Am 01. Oktober 2015 fand in der Industrie- und Handelskammer (IHK) Region Stuttgart eine Informationsveranstaltung für kleine und mittelständische Unternehmen zum Thema „Geothermie in der Türkei“ statt. Die Veranstaltung diente einerseits dazu, Informationen zu einem potentiellen Markteintritt deutscher Unternehmen in den türkischen Geothermiemarkt aufzuzeigen und andererseits, die teilnehmenden Unternehmen auf die geplante AHK-Geschäftsreise nach Izmir im Dezember 2015 vorzubereiten.

Der erste Teil des Programms gab einen Überblick über die wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen in der Türkei im Allgemeinen und im Energiesektor im Besonderen. Im zweiten Teil wurde herausgestellt, dass das geothermische Potenzial der Türkei grundsätzlich als sehr gut eingeschätzt wird. Insbesondere im Westen des Landes, wo sich die Mehrheit der Grabenbrüche befindet, werden derzeit schon viele Anlagen zur Stromerzeugung betrieben. Es wurde während der Fachvorträge darüber hinaus unterstrichen, dass die Bereitstellung von Wärme aus Geothermie in der Türkei ein noch nicht ausgeschöpftes Potenzial darstellt. Dieses Potenzial rückt inzwischen auch seitens offizieller Seiten immer mehr ins Interesse. Es wurden bereits einige Projekte im Bereich der Wärmeversorgung von Wohnhäusern und Quartieren umgesetzt. Doch auch im landwirtschaftlichen Bereich (Gewächshäuser) und für den Tourismus (Thermal-Hotels) gibt es derzeit einige Projekte für die Versorgung mit Wärme. Langfristig besteht hierbei ein großes Ausbaupotenzial in der Türkei. Insgesamt wurde im zweiten Teil der Veranstaltung aufgezeigt, dass der türkische Geothermiemarkt sowohl im Strom- als auch im Wärmebereich ein dynamischer Markt ist, der durchaus Chancen und Potenziale für deutsch-türkische Kooperationen bietet. Die Veranstaltung wurde sodann mit einem dritten Teil inkl. ausführlicher Beiträge zu Finanzierungsmöglichkeiten sowie rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen abgerundet.

Die Veranstaltung in Stuttgart wurde von den deutschen Teilnehmern als sehr erfolgreich wahrgenommen, da sie einerseits die Möglichkeit hatten, detaillierte inhaltliche Informationen zu erhalten, andererseits offene Fragen klären konnten. Letzteres wurde sowohl in den Pausen, als auch während der Vorträge genutzt, sodass wohlwollender Austausch vorherrschte. Besonders durch die anwesenden türkischen Fachredner kam es zu einem intensivem Austausch und Gesprächen. Organisiert wurde die Veranstaltung im Rahmen der Exportinitiative Erneuerbare Energien von dem Beratungsunternehmen eclareon GmbH zusammen mit der Schiffer Consult – GEO Services und der AHK Türkei.