Zunehmende Investitionen des kenianischen Gewerbe- und Industriesektors in Erneuerbare Energien

Kenia hat beste Voraussetzungen für eine breit aufgestellte Stromversorgung durch erneuerbare Energien. Gleichzeitig kämpfen Geschäfte und industrielle Betriebe in Kenia mit hohen Strompreisen und Netzinstabilitäten sowie hohen Kosten für die Wärmebereitstellung. Die Kosten für den Strombezug aus dem öffentlichen Netz liegen derzeit bei rund 0,15 EUR pro Kilowattstunde. Es gibt bereits eine Vielzahl erfolgreich umgesetzter Solarprojekte beispielsweise zur Versorgung von Blumenfarmen oder im Teesektor. Projektgrößen bewegen sich typischerweise zwischen 50 kWp und 2 MWp. Auch im Bioenergiebereich kommt der Markt in Schwung und erste Großprojekte sind bereits am Netz. Mehrere lokale energieintensive Unternehmen prüfen den Einsatz von erneuerbaren Energien und überlegen nachzuziehen. Deutsche Expertise ist sowohl bei der Anlagenauslegung, als auch bei der Projektumsetzung gefragt und geschätzt.

Marktinformationen, Experten- und Geschäftskontakte auf der PEP-Informationsveranstaltung

Die PEP-Informationsveranstaltung am 2. September in Berlin vermittelte den 56 Teilnehmern Informationen zu Geschäftsmöglichkeiten, Marktstrukturen und politischen Rahmenbedingungen für erneuerbare Energien in Kenia. In insgesamt neun Fachvorträgen wurden verschiedene Themengebiete rund um Solar- und Bioenergie für den Eigenverbrauch vorgestellt und diskutiert. Als Einstieg stellte eine Vertreterin der Exportinitiative Erneuerbare Energien die Angebote und Möglichkeiten der Initiative vor. Die fachliche Einführung übernahm eine Vertreterin der GIZ Kenia und stellte die Rahmenbedingungen und Chancen für erneuerbare Energien in Kenia dar. Im Anschluss ging ein Vertreter der Delegation der deutschen Wirtschaft in Kenia gezielt auf die Geschäftschancen von Solar- und Bioenergie im Agrarsektor ein und stellte die AHK Geschäftsreise vor. Es folgte ein Vortrag eines Vertreters der Kenya Private Sector Alliance, der einen Eindruck über potentielle Geschäftspartner und die Arbeit der Alliance an den Rahmenbedingungen für Erneuerbare Energien in Kenia gab.

Um die deutsche Perspektive auf den kenianischen Markt zu präsentieren, kamen im Anschluss jeweils ein Unternehmen aus dem Bereich Bioenergie (Snow Leopard Projects GmbH) und aus dem Bereich Solarenergie (SMA Solar Technology AG) zu Wort und stellten ihre Erfahrungen in diesem neuen Markt vor. Zum Abschluss gab es am Nachmittag einen Präsentationsblock zum Thema Finanzierungsmöglichkeiten für Eigen- und Fremdkapital und rechtlichen Aspekten mit Vertretern der Kenya Association of Manufactorers, CrossBoundary LLC sowie Rödl & Partner.

In den anschließenden Diskussionen und bilateralen Gesprächen konnten die Teilnehmer ein besseres Verständnis über den Markt in Kenia und dessen Regulierungsmechanismen sowie Geschäftsmöglichkeiten erlangen, Informationen und Erfahrungen austauschen sowie neue Kontakte knüpfen.

Unterstützung beim Markteintritt

Den Markteintritt müssen interessierte Unternehmen nicht allein bewältigen, sondern können die Unterstützungsleistungen der Exportinitiative Erneuerbare Energien nutzen. Auf diese wurde während der PEP-Informationsveranstaltung ausführlich eingegangen. Die AHK-Geschäftsreise nach Kenia vom 16. bis 20. November 2015 bietet deutschen Unternehmen die Möglichkeit, mit Unterstützung der AHK und der GIZ, Kontakte zu lokalen Partnern, Kunden und Entscheidungsträgern zu knüpfen. Zudem findet in der Woche darauf vom 23. bis 27. November 2015 die German Solar Training Week (GSTW), bei der sich deutsche Firmen platzieren und als Trainer engagieren können, statt.