Die Entwicklung der Geothermie in Frankreich begann während der beiden Energiekrisen in den 1970er Jahren. Etwa 60 geothermische Heizzentralen sind im Land derzeit in Betrieb, hauptsächlich im Pariser Becken und im Südwesten Frankreichs.

Bis zum Jahr 2020 sollen 23% des gesamten Energieverbrauchs in Frankreich durch erneuerbare Energien gedeckt werden. Um diese Ziele zu erreichen, wird vor allem dem Wärmebereich eine große Rolle zugedacht: So soll die geothermische Wärmeproduktion in der Region Île-de-France bis 2020 verdoppelt und auf 13% der Wärmeversorgung insgesamt ausgebaut werden. Insgesamt sollen bis 2020 ca. 2.988,9 GWh an Wärme pro Jahr mittels Tiefengeothermie produziert werden.

Um deutsche Unternehmen über die Potenziale im französischen Tiefengeothermie- und Fernwärmemarkt zu informieren, insbesondere in der Region Île-de-France, fand im Rahmen der Exportinitiative Erneuerbare Energien des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) am 03. April 2014 in Saarbrücken eine Informationsveranstaltung zum Thema „Anwendungen der Tiefengeothermie im Pariser Becken, insbesondere für Fernheizsysteme“ statt. Die Veranstaltung wurde von der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena) durchgeführt. Im Zuge dieser eintägigen Veranstaltung wurden detaillierte Informationen über die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Tiefengeothermie und Fernheizsysteme, zu Herausforderungen beim Marktzugang, Förderbedingungen, technischen Anforderungen und den rechtlichen Rahmenbedingungen im Pariser Becken vermittelt. Darüber hinaus wurden die Unterstützungsangebote der Exportinitiative für deutsche Unternehmen vorgestellt. Die Konferenz richtete sich an deutsche Unternehmen auf sämtlichen Wertschöpfungsstufen im Bereich Tiefengeothermie und Fernwärme.

Da Frankreich auf eine langjährige Erfahrung im Bereich Tiefengeothermie zurückblicken kann, bot die Veranstaltung die Möglichkeit des intensiven Informations- und Erfahrungsaustausches zwischen den deutschen Teilnehmern und den französischen Referenten. Es konnten Potenziale zur Zusammenarbeit identifiziert und Chancen aber auch Hindernisse für deutsche Unternehmen im französischen Markt besprochen werden. Insbesondere die Präsenz französischer Experten aus dem Bereich Tiefengeothermie erhöhte für viele Teilnehmer den Mehrwert der Veranstaltung erheblich. Außerdem konnten sich die deutschen Teilnehmer einen detaillierten Überblick über die lokalen Marktstrukturen in Frankreich verschaffen und Anknüpfungspunkte für bilaterale Projektideen finden.

Insgesamt gaben sowohl Teilnehmer als auch Sprecher bereits während der Veranstaltung positives Feedback und Anregungen zum weiteren Austausch zwischen der deutschen und französischen Tiefengeothermie-Branche.

Weitere Informationen hierzu können den zum Download bereitgestellten Präsentationen entnommen werden.