Am 24. Juni 2013 kamen über 120 Vertreter mittelständischer Unternehmen und von Interessensverbänden zusammen, um sich über Photovoltaik und Kleinwindkraft in Argentinien, Uruguay und Paraguay zu informieren. Die Veranstaltung wurde im Rahmen der Exportinitiative Erneuerbare Energien durch die Auslandshandelskammer (AHK) Uruguay zusammen mit den AHKs in Argentinien und Paraguay organisiert. Veranstaltungsort sowie Partner der Veranstaltung war die Handwerkskammer Region Stuttgart.

Wichtige hochrangige Vertreter der Zielländer stellten die aktuelle Situation zur Thematik in ihren Ländern vor. Dr. Javier Maria de Urquiza, Vize-Energie-Minister Argentiniens, gab einen ersten Überblick über die Haltung Argentiniens zur Implementierung von erneuerbaren Energien, über bestehende Anreize der Regierung vor allem in ländlichen Regionen sowie über laufende staatliche Ausschreibungen im Bereich Solar- und Windenergie. Ing. Martín Scarone, Leiter Solarenergie des Energieministeriums von Uruguay, stellte anschließend die Energiematrix Uruguays vor und sprach über die Abhängigkeit von Ölimporten und die dadurch angestrebte Unabhängigkeit in der Stromerzeugung durch erneuerbare Energien. Er ging auf die Potenziale für Windkraft und vor allem Photovoltaik ein. Über die aktuellen Rahmenbedingungen für EE-Investitionen in Paraguay referierte der ehemalige Energieminister Ing. Fabio Lucantonio. Der Präsident des argentinischen Energieversorgers EPSE, Dr. Victor Doña, stellte aktuelle Entwicklungen und Projekte im Bereich Photovoltaik in der Provinz San Juan vor. Die Region San Juan im Westen Argentiniens zeichnet sich durch weitläufige Landflächen, Siliziumvorkommen und ideale Sonneneinstrahlungswerte aus. Das momentan größte Photovoltaik-Projekt der Region mit einer Leistung von 1.208 kWp läuft unter Dr. Doñas Leitung und ist das Ergebnis einer nationalen Ausschreibung, bei der insgesamt 22,5 MW vergeben wurden. Abschließend stellte er die aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen zur Stromerzeugung und politische Herausforderungen in Argentinien heraus.

Im zweiten Block der Veranstaltung gab Tibor Fischer von der Deutschen Energie-Agentur GmbH eine Einschätzung zu Argentinien im regionalen Kontext sowie zu realen Markteintrittschancen. Tobias Winter, Leiter Erneuerbare Energien der AHKs Uruguay, Paraguay und Argentinien, ergänzte dieses Bild durch Markteintrittschancen und -barrieren in Uruguay und Paraguay sowie durch Beispiele zu staatlicher Förderung in beiden Ländern. Im Anschluss diskutierten Unternehmensvertreter und Marktkenner, wie Frank Neumann von der SMA AG und Diego Lobo-Guerrero von der Juwi AG, über ihre Erfahrungen und Perspektiven in den Zielländern.

Nach einer kurzen Networking-Pause am Nachmittag schloss Olaf Mecke von der Dr. Fromme International Consulting (DFIC) die Veranstaltung mit einer praktischen Zusammenfassung und Einschätzung der Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten für deutsche Technologien, des internationalen Umfelds sowie der einzelnen Zielländer.

Durch kurze Vorstellungsrunden der Teilnehmer zwischen den einzelnen Vorträgen lernten sich diese im Laufe des Tages kennen und hatten die Möglichkeit, passende Gesprächspartner für das Networking ausfindig zu machen.

Interessierte Unternehmen der Photovoltaik- und Windbranche haben nun die Möglichkeit, im Rahmen einer von der AHK Argentinien organisierten Geschäftsreise vom 14. bis 18. Oktober 2013 in Buenos Aires, Montevideo und Asunción die Geschäftskontakte zu vertiefen und neue zu knüpfen.