Mit einem Strompreis von 0,25 Euro pro Kilowattstunde haben die Philippinen einen der höchsten Strompreise in Südostasien. Somit ergibt sich, abgesehen vom klassischen Geschäftsmodell über einen Einspeisetarif, eine weitere attraktive Geschäftsmöglichkeit durch "meter parity". Dies bedeutet, dass der Endkundenpreis beim Verbraucher selbst mittlerweile erreicht ist. Somit wird der Eigenverbrauch der erzeugten Energie durch Photovoltaik wirtschaftlich. Für deutsche Unternehmen sind dabei vor allem Anlagen von 50 - 250 kWp auf Dächern kommerzieller und industrieller Verbraucher interessant.

Um diese Markteintrittschancen zu fördern und deutsches Know-how in der philippinischen Solarbranche zu positionieren, führte das Projektentwicklungsprogramm (PEP) der GIZ im Rahmen der Exportinitiative Erneuerbare Energien des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) die "German Solar Training Week" durch. Diese fand in Manila auf den Philippinen vom 1. - 5. Oktober 2012 statt. Hierbei wurden technische und betriebswirtschaftliche Schulungen sowie Workshops zum Abbau administrativer Marktbarrieren durchgeführt. Zielgruppe waren zum Beispiel philippinische Solarunternehmen. Um zu gewährleisten, dass qualifizierte philippinische Partner für eine gemeinsame Projektentwicklung mit deutschen Unternehmen zur Verfügung stehen, vermittelte diese Schulung technische Grundlagen in der Planung, Installation und Wartung von PV-Anlagen.

Für das "Geschäftsmodell Eigenverbrauch" stehen derzeit noch keine angepassten Finanzierungsprodukte zur Verfügung. Daher wurden Banken in einem betriebswirtschaftlichen Seminar adressiert. Mit einer Darstellung der wichtigsten Parameter für die Wirtschaftlichkeitsberechnung konnte die Rentabilität dargestellt werden. Weitere Punkte wie Sensibilitätsbetrachtungen wurden angesprochen, um die Teilnehmer für die "Stellschrauben" der PV-Projektentwicklung zu sensibilisieren.

Da der Kostenanteil der Komponenten an den Gesamtsystemkosten (BoS) kontinuierlich sinkt, steigt die Gewichtung der administrativen Kosten, insbesondere in neuen und im Umgang mit PV unerfahrenen Märkten. Hier setzt das PEP mit einem Beratungsansatz an, um den Anteil der administrativen Kosten zu verringern und so einen wettbewerbsfähigen PV-Markt zu fördern.

Der Erfolg der "German Solar Training Week" spiegelte sich nich nur in den hohen Teilnehmerzahlen wider - Resumée eines Teilnehmers: "Die Exportinitiative Erneuerbare Energien hat bei uns schon funktioniert!"