Mit über 7.500 km Küstenlinie verfügt Indien über ein reiches Potenzial im Bereich Offshore-Windkraft. Daher plant die indische Regierung bis 2030 Offshore-Windprojekte mit einem Volumen von 30 GW vor den Küsten der Bundesstaaten Tamil Nadu und Gujarat umzusetzen. Zu diesem Zweck wurden Anfang 2024 die ersten Ausschreibungen von Offshore-Projekten mit einem Gesamtumfang von 7,2 GW für die Jahre 2024 und 2025 veröffentlicht. Von 2026 bis 2030 sollen weitere 5 bis 7 GW pro Jahr ausgeschrieben werden.

Da Deutschland sowohl im Bereich Onshore- als auch Offshore-Wind über die weltweit drittgrößte installierte Kapazität verfügt, kann die deutsche Industrie den Aufbau des indischen Offshore-Windmarktes mit ihren Technologielösungen und Projekterfahrungen voranbringen. Zugleich befindet sich die indische Offshore-Windindustrie erst in ihrem Anfangsstadium, wodurch es großen Investitionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette bedarf. Dies schließt nicht nur die Herstellung der Komponenten für die Windkraftanalagen ein, welche an die spezifischen Bedingungen auf hoher See angepasst werden müssen, sondern auch die dazugehörige Energieinfrastruktur.

Die Hafeninfrastruktur muss an die besonderen Anforderungen bei der Verschiffung und Installation von Offshore-Windanlagen angepasst werden. Dementsprechend bieten sich für deutsche Unternehmen vielversprechende Geschäftspotenziale auf dem indischen Markt für Offshore-Wind. Hierzu zählen Komponenten für Turbinen, die Entwicklung der Energie- und Hafeninfrastruktur sowie verschiedene Dienstleistungen wie geotechnische Bewertungen, Wartung und Instandhaltung sowie Projektplanung.