Mit dem „Nationalen Programm zur Entwicklung lokaler und erneuerbarer Energiequellen 2011-2015“ hat Weißrussland die Grundlage für eine Energiepolitik geschaffen, die dem Land zukünftig durch eine verstärkte Nutzung einheimischer Energiequellen zu einer höheren Importunabhängigkeit im Energiebereich verhelfen soll.

Der Anteil lokal verfügbarer Energieträger am Energiemix Weißrusslands soll bis 2020 bei 35% liegen. Während der Großteil davon aus der Atomenergie gewonnen werden soll, ist geplant 2020 insgesamt 5% der Gesamtenergieversorgung über erneuerbare Energien abzudecken. Aufgrund des zuletzt eher schleppenden Zubaus Erneuerbarer-Energie-Anlagen wurden die Ausbauziele 2013 technologiespezifisch an die tatsächliche Entwicklung angepasst. Im Rahmen der Energiestrategie wurden Einspeisetarife für Strom aus erneuerbaren Energiequellen eingeführt, wobei deren Finanzierung eine Herausforderung für den staatlichen Energieversorger „Belenergo“ darstellt. Um der Finanzierungsproblematik der Einspeisetarife beim potenziellen Bau größerer und netzgebundener Erneuerbarer-Energie-Anlagen entgegen zu wirken, ist laut weißrussischen Medien im Energieministerium aktuell die Einführung eines Quotenmodells geplant.

Seit seiner Unabhängigkeit von der Sowjetunion 1991 hat Weißrussland (auch Belarus genannt) zwar eine Reihe marktwirtschaftlicher Reformen durchgeführt und sich für ausländische Unternehmen und Investoren geöffnet, das Land wird aber nach wie vor durch eine starke Rolle des Staates in allen wirtschaftlichen und sozialen Bereichen gekennzeichnet.